Die romantischen Sonnenuntergänge über  den Weinbergen der Toskana laden dazu ein, die Seele baumeln zu lassen.

Die romantischen Sonnenuntergänge über  den Weinbergen der Toskana laden dazu ein, die Seele baumeln zu lassen.
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Wege zum Wein: Best of Toskana

Zwischen Florenz und Siena liegt mit dem Chianti eines der reizvollsten Weinbaugebiete Italiens. Hier hat der Chianti Classico seinen Ursprung – aber es gibt hier noch wesentlich mehr zu entdecken.

Chianti heißen der Wein und die Landschaft, Ersterer trägt den Namenszusatz Classico, während Letztere das wohl bekannteste und wichtigste Weinbaugebiet der Toskana ist. Das Chianti erstreckt sich zwischen den beiden Städten Florenz und Siena, geprägt ist es von malerischen Ortschaften mit den typischen Steinhäusern der Toskana, weltbekannten Weingütern sowie unzähligen Trattorien, die mit herzhaften Gerichten locken.

Wer nun aber erwartet, sich hier durch ein Rebenmeer zu bewegen, wird enttäuscht sein. Das prägende Element der Landschaft ist der Eichenwald, dazu kommen die silbrig-glänzenden Olivenbäume. Der Anteil der Weinberge beträgt nur etwa 15 Pro­­­zent und die prägende Sorte ist der Sangiovese. Mindestens 80 Prozent dieser Rebsorte muss ein Chianti Classico enthalten, er darf aber auch rein aus Sangiovese bestehen. Und nicht zu vergessen: Die Hügel des Chianti sind auch die Heimat der berühmten sogenannten »Super­tuscans«.

Alter Adel, feiner Wein

Die erste Etappe führt uns nach San Casciano in Val di Pesa, die nördlichste Gemeinde des Chianti Classico. Die Corsini sind ein altes Adelsgeschlecht, aus dessen Reihen auch schon ein Papst gekommen ist. In der eindrucksvollen Villa Le Corti mit ihren sehenswerten Kellern erzeugt Duccio Corsini nicht nur feinen Wein, sondern auch köstliches Olivenöl. Nach einem lohnenswerten Schwenk durch die Weinberge von Antinori, vorbei an der Badia a Passignano, geht es über ein kurzes Stück unbefestigter Straße weiter Richtung Panzano.

Hier gibt es eine ganze Reihe erstklassiger Weinproduzenten: Fontodi, La Massa, Castello dei Rampolla – und auch Dario Cecchini, der wohl bekannteste Metzger Italiens, sitzt hier. Im Verkaufsraum und der darüber liegenden »Officina della Bistecca« finden Fleischtiger ihr Schlaraffenland. Über Castellina und Fonterutoli führt uns die Route geradewegs nach Siena mit seinem beeindruckenden Hauptplatz, der Piazza del Campo.

Über die SP408 und die SP62 fahren wir durch die Weingärten des südlichen Chianti Richtung Osten nach Castelnuovo Berardenga. Hier gibt es immer wieder Weingüter, die einen Halt lohnen. Nach Castelnuovo geht’s zurück nach Norden, vorbei am Borgo San Felice. Schon von Weitem wird das mächtige Castello di Brolio sichtbar, wo Barone Bettino Ricasoli einst die Formel des Chianti Classico festschrieb. Der Weinshop am Fuß des Schlosses ist ein lohnenswertes Ziel für den Weinkauf. Durch dichten Wald und enge Täler führt die Route weiter nach Gaiole, eine der ruhigen, kleinen Ortschaften im Chianti. Die dort ansässige Metzgerei »Chini« ist bekannt für ihre Salamis.

Über enge Kurven führt die Straße Richtung Badia a Col­­­­tibuono, einem der höchsten Punkte der Gegend. Die SR429 geht nach Radda, vorbei an San Donato in Perano, wo die Frescobaldi eines ihrer Weingüter haben. Die angeschlossene Trattoria lohnt einen längeren Halt. Der Verdauungsspaziergang erfolgt durch die charakteristische Hauptgasse von Radda. Und das über dem Tal gelegene Volpaia bietet einen traumhaften Rundblick. Über Lucarelli führt die Tour zurück nach Panzano, wo sich der Kreis schließt.


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Erschienen in
Falstaff Nr. 03/2021

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Othmar Kiem
Othmar Kiem
Chefredakteur Falstaff Italien
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