Der Lago Maggiore liegt in den Regionen Piemont und Lombardei sowie im Schweizer Kanton Tessin.

Der Lago Maggiore liegt in den Regionen Piemont und Lombardei sowie im Schweizer Kanton Tessin.
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Travelguide Lago Maggiore

Wir präsentieren die besten Adressen für einen Gourmet-Trip an den Lago Maggiore.

Verbano nennen die Italiener den Lago Maggiore, und sie sind es auch, die den größten Teil des 64 Kilometer langen Sees bevölkern. Bodenständig und aus heimischen Produkten wird im Hinterland gekocht, während in den Orten entlang des Sees die Gerichte eher interna­tional ausgerichtet sind. Dennoch steht Risotto fast immer auf der Speisekarte, ­liegen doch die weitläufigen piemontesischen Reisfelder um Novara direkt ums Eck. Das Gleiche gilt für die schmackhaften DOP-Käsesorten aus der Lombardei wie Gorgonzola, Toma und andere. Wenn statt Kartoffeln Pasta in allen Variationen die Speisekarte beherrscht, ist man auf der italienischen Seite. Polenta hingegen, möglichst handgerührt, ist sowohl auf der italienischen wie auf der schweizerischen Seite hochgeschätzt.
»Die Freuden der kleinen Dinge« findet man im »Ristorante Amélie«. Die Philosophie des Patrons und Küchenchefs Paolo Matta lautet: zurückkehren zum Einfachen und die wahren Düfte, Geschmäcker und Empfindungen in den Vordergrund stellen. Was die Natur gerade liefert, wird liebevoll zu fantastischen Gerichten verarbeitet und mit großer Herzlichkeit von Maria Riva serviert. Die charmante Sommelière ist zugleich Heilpraktikerin und sorgt dafür, dass man sich in diesem aparten kleinen Restaurant fühlt wie zu Hause.

Piemonteser Gerichte und Weine stehen im Mittelpunkt im »Ristorante Stornello«, im Herzen des Städtchens Stresa, das gern die »Königin des Lago Maggiore« genannt wird. Ausschließlich lokale Produkte, vor allem aus dem nahe gelegenen Val d’Ossola, werden hier zu kreativen Gerichten verarbeitet, die auch Einheimische schätzen, deshalb ist eine Tischreservierung ratsam. Wie überall, wo es besonders schön ist, trifft man viele Touristen – dennoch ist Stresa mit seinen prachtvollen Villen und den mediterranen Parks sehenswert, allen voran der fantastische Blick zu den Borromäischen Inseln, die man besuchen kann.
Wer exzellent speisen will ohne Touristenrummel, für den lohnen sich die paar Kilometer zum kleinen Lago di Mergozzo. Dort lässt man sich am besten im traumhaft gelegenen Zwei-Sterne-Restaurant »Piccolo Lago« von Marco Sacco verwöhnen. So magisch wie der Blick vom Restaurant – ein Pfahlbau – auf den See und die umliegenden Berge, so magisch ist auch die Küche. Drei Degustationsmenüs stehen zur Wahl, zu denen auf Wunsch jeweils der passende Wein serviert wird. Eines dieser kreativen Menüs heißt »10 piatti indietro«– sie spiegeln die abwechslungsreiche kulinarische Geschichte des talentierten, sympathischen Kochs wider.

Erschienen in
Falstaff Nr. 05/2018

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Monika Kellermann
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