Die Stadt an der Salzach zelebriert das ganze Jahr über den Sinn für Kunst und Genuss.

Die Stadt an der Salzach zelebriert das ganze Jahr über den Sinn für Kunst und Genuss.
© Tourismus Salzburg GmbH

Long Weekend in der Festspielstadt Salzburg

Salzburg ist eine der schönsten Städte der Welt. Falstaff nimmt Sie auf einen Streifzug zu Lieblingsplätzen mit, die Genießer zum Träumen bringen.

Die Stadt erwacht und mit ihr die Geschäftigkeit auf beiden Seiten der Salzach. Heute interessiert uns die rechte Seite der Stadt, in der sich der Siedlungskern befindet: die rechte Altstadt. Nach dem Frühstück auf der Terrasse des »Hotel Stein«, das mit seinem neuen Konzept »Salzburg meets Venice« punktet – Blick auf die Altstadt inklusive –, spaziert man durch die Linzergasse, eine der pittoresken Straßen der Stadt. In fürsterzbischöflicher Zeit war sie die Hauptverkehrsader nach Linz, daher der Name. Jede Hausfassade erzählt eine Geschichte, am besten entdeckt man diese bei einer Führung der Austria Guides. Wolf Dietrich von Raitenau, Leopold und Constanze Mozart oder Paracelsus haben am Sebastiansfriedhof ihre letzte Ruhe gefunden. Ein Abstecher hierher führt nicht nur zu einem der letzten Camposanto-Friedhöfe in Europa, sondern ist auch eine historische Zeitreise.
Zurück im Trubel, sollte man im »Fidelen Affen« einkehren und zur Mittagszeit Salzburger Gerichte probieren. Sie geben Kraft für den Aufstieg auf den Kapuzinerberg. Das Franziskustor öffnet sich zum Stefan-Zweig-Weg, der von sechs barocken Kreuzwegkapellen gesäumt ist und an den berühmten Dichter erinnert. Den Stadtwanderer erwarten Wald und Natur, dekoriert mit besonderen Stadtblicken, sowie die weltweit einzige Gamswildkolonie in einem Stadtgebiet. Ebenfalls etwas abseits vom Mainstream, sowohl geografisch als auch was das Essen betrifft, wartet Fine Dining im »Esszimmer« im Stadtteil Mülln. Hier kocht Andreas Kaiblinger einfallsreich und auf hohem Niveau. Noch ein Nightcap gefällig? In der nahen Gstättengasse hat man die Qual der Wahl, wir empfehlen das »Mentor’s«.

Wie beginnen echte Salzburger den Samstag? Mit einem Bummel über den Grünmarkt und einer Stärkung am Würstelstand. Jeder hat hier einen Würstelmann, eine Würstelfrau seines Vertrauens, hier trifft man sich, und es gilt: sehen und gesehen werden. Mangoldberge, Paprikahügel, Wurst- oder Käsegebirge verlocken genauso wie der neueste Tratsch. Wer keinen Herd in Salzburg hat, durch den Markt inspiriert aber Hunger bekommen hat, kann diesen mit feinen Klassikern in der »Blauen Gans« stillen. Oder auf den nächsten Stadtberg steigen, den Mönchsberg. Der überwältigende Blick auf die Dächer, Kuppeln und Türme ist atemberaubend.
Im »m32« speist man nicht nur wegen des Weitblicks besonders gut. So gestärkt, ist Kunst angesagt, etwa gleich nebenan im Museum der Moderne, im Domquartier oder im Salzburg Museum. Oder direkt am Mönchsberg bei einem Spaziergang, bei dem man den »Ziffern im Wald« von Mario Merz oder dem »Sky Space« von James Turrell begegnet. Einmal in die Festspielhäuser schauen? Das kann man bei einer Führung tun, die besondere Einblicke gewährt. Danach lohnt sich die Einkehr im »Café Tomaselli«, einem der ältesten Kaffeehäuser des Landes. Dass Salzburg, vor allem auch kulinarisch, ganz andere Seiten hat, kann man am Abend überprüfen. Im »Ikarus« im Hangar-7 findet die große Kochkunst ihre Bühne. Und die Stücke wechseln monatlich, wenn die Gastköche Station machen. Der Könner am Dirigentenpult das ganze Jahr: Martin Klein, zwei Michelin-Sterne. Wer zum Tagesabschluss über allem schweben möchte, tut dies dann in der »Threesixty Bar«.

Vom Stadtteil Nonntal spaziert man über den Hohen Weg zum Benediktinerstift Nonnberg – und plötzlich ist Stille. Von hier aus blickt man südwärts zum Untersberg, nach Hellbrunn und Freisaal. Neuerdings erklingen im Stift Abendmusiken und bei den Messen hört man den Gesang der Frauen. Mystisch. Über die Nonnbergstiege kehrt man zurück in die Geschäftigkeit der Welt.Weiter geht es zum Mozartplatz. Endlich Mozart! Natürlich ist der berühmteste Sohn der Stadt allgegenwärtig, am edelsten in Form der originalen Mozartkugeln bei »Fürst«, wo weitere Köstlichkeiten warten.
An Sonntagen ist Salzburg stiller, nur die Kirchenglocken sind lauter. Diese Stille spürt man auch in den Durchhäusern. Typisch für Salzburg, bieten sie reizvolle Ein- und Ausblicke in malerische Innenhöfe mit Laubengängen oder Treppen. In einem davon verbirgt sich eine Kultstätte für Wurstfans: der »Balkan Grill«. Vor dem winzigen Stand bilden sich lange Schlangen mit Touristen aus aller Welt, die einmal den Exportschlager aus Salzburg probieren wollen: die Bosna-Wurst, mit Zwiebeln und einer geheimen Gewürzmischung, eingepackt in Weißbrot. Im »Gasthof Goldgasse« isst man barocke Gerichte oder Traditionelles, im gleichnamigen Hotel schläft man im künstlerischen Ambiente. Wer es edel mag, der ist im »Carpe Diem Finest Fingerfood« richtig. Café, Lounge und Bar bieten auch sonntags Feines für den Gaumen, vom Brunch bis spätnachts.

Erschienen in
Falstaff Nr. 04/2018

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Ilse Fischer
Ilse Fischer
Autorin
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