Romantisches Rovinj: Der malerische Küstenort zählt zu den schönsten Städten Istriens.

Romantisches Rovinj: Der malerische Küstenort zählt zu den schönsten Städten Istriens.
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Istrien und die Kvarner-Bucht für Fischliebhaber

Die Schätze der Adria werden an vielen bekannten und einigen brandneuen Adressen in Perfektion zubereitet.

Wer reif ist für die Insel oder sich zumindest so fühlt, der braucht vom Hafen in Poreč mit dem Boot nur ein paar Minuten nach Sveti Nikola.

Auf der kleinen Insel befindet sich das Resort »Valamar Isabella Island« mit dem Feinschmeckerrestaurant »Miramare«. Und hier wird auf ganz großer Flamme gekocht. Die Küche produziert Gerichte für die verwöhntesten Gaumen.

Es sind Kreationen wie Carpaccio mit Olivenöl-Pulver, Seeforellen-Kaviar und Rhabarber. Oder Thunfisch-Sashimi mit Krokant von aromatisierter Polenta und Erbsencreme, gefolgt von konfierter Goldbrasse, Zucchini und Karotte im Kakao-Pfefferminz-Rauch unter der Glasglocke.

Der Küchenchef mag es auch, wenn seine Gäste zwischen einem Wagyu-Beef und einem Filet vom istrischen Kalb vergleichen können, die beiden Stücke perfekt gegart, dazu ein Häppchen Melone.

Und das alles vor einer Kulisse, die schon fast surreal anmutet: ein gläsernes Restaurant mit einer großzügig angelegten Terrasse neben einem Swimmingpool, am Abend Sonnenuntergang am offenen Meer.

Das »Miramare« samt Hotelanlage mit einem Schloss aus dem 19. Jahrhundert gilt in Is­trien als eines der neueren Prestigeobjekte des kroatischen Fremdenverkehrs.

Roher Fisch in Novigrad

Istrien gilt schon seit geraumer Zeit als Paradies für Feinschmecker. Eine Region Kroatiens, die vor allem in Sachen Kulinarik für zweierlei berühmt ist: für Trüffel (ab Frühjahr Sommertrüffel, im Herbst die weißen Trüffel) und für rohe Meerestiere. Allein die Stadt Novigrad ist eine Hochburg der maritimen Rohlinge. Das Restaurant »Damir i Ornella« in der Fußgängerzone ist längst legendär und wird von der Gourmetkritik seit Jahren über den grünen Klee gelobt.

Und das nicht zu Unrecht, denn Hausherr Damir Beletić und seine Tochter Matea zelebrieren hier direkt vor den Augen des Gasts die hohe Schule roh filetierter Fische und Scampi nach japanischer Art. Dazu kroatisches Olivenöl und Meersalz – sonst nichts. Danach isst man eventuell noch eine Pasta mit Fisch. Alles ziemlich puristisch.

Shootingstar der istrischen Küche

»Marina« heißt ein anderes Lokal, in dem ebenfalls Rohes aus dem Meer in Perfektion serviert wird. Der Name des Restaurants im ersten Stock mit Terrasse bezieht sich nicht nur auf die gegenüberliegende Bootsmarina, sondern auch auf die Köchin Marina Gashi. Sie gilt als einer der Shootingstars der istrischen Küche und hat nur zwei Menüs im Programm.

Die aber haben es in sich. Marina Gashi, die sich das Kochen selbst beigebracht hat, serviert etwa rohe Seezungen auf dunklem Reis oder rohe Scampi auf Brioche. Novigrad ist übrigens weithin bekannt für ausgezeichnete Seezungen.

Blick auf Trüffelwälder

Ganz neu im Hinterland von Novigrad liegt das »Roxanich Heritage Wine Hotel« des Starwinzers Mladen Rožanić, einem der außergewöhnlichsten Weinmacher Kroatiens. Sein erst im Vorjahr eröffnetes Weinhotel liegt zu Füßen des Städtchens Motovun, umgeben von Weingärten mit Blick auf die Trüffelwälder von Livade. Der historische Motovuner Keller, ein lang gezogenes Steinhaus mit Original-Gewölben aus dem Jahre 1902, wurde dafür aufwendig restauriert und um moderne Gebäude mit großen Panoramafronten erweitert.

Im Restaurant wird eine aufwendig hergestellte, neu interpretierte istrische Küche serviert. Alles in allem ziemlich spektakulär. Und weil wir schon bei neuen Hotels sind: Für das vor Kurzem eröffnete »San Canzian Village Hotel« wurde ein romantisches Minidörfchen im istrischen Hinterland vor dem Verfall gerettet. Traditionelle Architektur trifft hier jetzt auf Design und Luxus mit Gourmetrestaurant und Cocktailbar. Und dies alles für maximal 50 Gäste. Eine der schönsten Städte Istriens ist Rovinj mit der markanten Euphemia-Kirche, die das Stadtbild prägt.

In diesem Ort ragen zwei Lokale besonders heraus. Nämlich das »Monte«, Istriens erstes Restaurant mit einem Michelin-Stern, wo das Ehepaar Tjitske und Danijel Đekić in einem besonders charmanten Lokal die Gäste schon seit Jahren mit einer elaborierten Gourmetküche verwöhnt.

Kulinarisch gut aufgehoben ist man auch im »La Puntulina«. Das Restaurant klebt pittoresk an einem Felsen am Meer, und wenn dann auch noch die Sonne theatralisch in der Adria versinkt, geraten Touristen nicht selten in einen Selfie-Rausch. Dabei gibt es hier gar keine Touristenmenüs, sondern eine grandiose Fischküche auf hohem Niveau.

Die Kvarner Scampi

»Konoba Batelina«. Das urige Lokal wurde nicht zuletzt durch einen Besuch des 2018 verstorbenen US-»Food-Hunters« Anthony Bourdain einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Auch dort werden Krustentiere und Fische zu Beginn eines ausgiebigen Menüs roh serviert – und das in bester Qualität.

Das »Batelina« ist aber auch bekannt für richtige Hardcore-Kulinarik – mit Speisen wie etwa Kutteln vom Seeteufel, eine Delikatesse mit hohem Seltenheitswert für fortgeschrittene Genießer. In der Kvarner-Bucht wiederum ist das »Johnson« längst zu einem Kultlokal geworden. Dort werden unter anderem die legendären Kvarner Scampi roh serviert.

Es sind dies sogenannte Kaisergranaten, für die die Kvarner Bucht berühmt ist. Aber nicht nur die Scampi sind hier sensationell, eine Fischküche wie im »Johnson« wird man auf der ganzen Welt nur selten finden.

Herbert Hacker
Herbert Hacker
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