Weiße Wunderwelt: Die traumhaften Berge rund um St. Johann im Pongau und Kleinarl-Wagrain lassen keinen Skifahrerwunsch unerfüllt.

Weiße Wunderwelt: Die traumhaften Berge rund um St. Johann im Pongau und Kleinarl-Wagrain lassen keinen Skifahrerwunsch unerfüllt.
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Genuss-Skifahren in Salzburg: Die besten Tipps

Die perfekt erschlossenen Skigebiete in Salzburg gehören zu den größten im gesamten Alpenraum.
Und auch beim kulinarischen Angebot setzt man hier höchste Ansprüche an die gebotene Qualität.

Sind es nun 250.000? Oder doch eher 500.000? Die genaue Zahl kennt keiner. Jeder weiß aber, dass sie zu den fleißigsten Mitarbeiterinnen des Hauses zählen: die Bienen, die auf der Blumen- und Kräuterterrasse des »Haidvogl ­Mavida​Hotels« in Zell am See zu Hause sind. Die sechs Bienenvölker liefern den Honig für den Frühstückstisch quasi auf direktem Weg. Der Lieferweg ist zwar kurz, die Arbeit dahinter aber enorm. Bis zu fünf Millionen Blüten werden von den Bienen besucht, um ein Glas Honig zu füllen, wie Gäste bei den wöchentlichen Bienenlehrpfad-Exkursionen erfahren.

Michael Rohrmoser, Küchenchef des Hauses und selbst aus dem Pinzgau stammend, setzt aber auch abseits des Honigs auf regionale Produkte. Fisch, Wild, Rind: Alles, was von ihm und seinem Team zu feinstem Gaumengenuss veredelt wird, liefern Produzenten aus der Umgebung. Im Fall der »Pinzgauer Bladl-Tapas« hat sogar das Rezept Lokalkolorit, handelt es sich bei den in heißem Fett gebackenen Teigtaschen aus Weißroggenmehl doch um eine Pinzgauer Traditionsspeise, wahlweise süß oder pikant serviert.

»The Sound of Music«

Es ist das richtige Kraftfutter für die »Schmitt’n«. Die Schmitt’n – umgangssprachliche Kurzform für die 2000 Meter hohe Schmittenhöhe – ist der Hausberg von Zell am See. 77 Pisten-Kilometer, die meisten in sonnenreicher Südlage, vor allem aber die fabelhafte Aussicht, etikettieren den Berg treffend zum »Balkon der Hohen Tauern«. Dieser Balkon ist Skihütten-mäßig gut möbliert. Beispielsweise bei der Bergstation des »AreitXpress«. Die »AreitLounge« bietet Chillout-Sound, stylishe Atmosphäre und Panorama-Ausblick auf die umliegenden Berge. Ob in der Lounge vor dem Kamin oder auf der Sonnenterrasse, die Gaumenfreuden aus der Fusion-Küche und die feinen Drinks laden zum Relaxen ein.

Im »Erdgeschoss« der Schmitt’n hat sich Zell am See als Refugium für Feinschmecker etabliert. Man kann hier zwischen alter Schloss-Kulisse (Pierlau) und noch älterem Gutshof wählen. So zählt der »Erlhof« in Thumersbach zu den ältesten Gebäuden am Zeller See. Um 1050 erbaut, 1137 erstmals urkundlich erwähnt und in den 1930er-Jahren Sommerferien­residenz der Sängerfamilie Trapp – ja, die aus dem Film »The Sound of Music« –, ist er heute Hotel mit ausgezeichnetem Restaurant, in dem Josef Brüggler mit Tochter Sonja auf hohem Niveau kocht.

Man kann aber auch zwischen alter Kraftwerk-Kulisse aus den 1930er-Jahren (wie im gleichnamigen Restaurant) und pittoresker See-Lage wie im Restaurant »Seensucht« wählen, wo Michael Schnell seine Gäste mit mediterranen Spezialitäten verwöhnt, während den Augen Auslauf bis hinüber zur glitzernden Gletscherwelt des Kitzsteinhorns gewährt wird. Weiter Richtung Westen, an der Nahtstelle zu den Kitzbüheler Alpen, kann man das Beste aus diesen beiden Skiwelten vereinen: im Schloss wohnen und den Winter entweder auf den Skibergen rund um Zell am See oder jenen Richtung Kitzbühel genießen. Oder gleich vor der Haustüre bei einer Winterwanderung im Nationalpark mit dem Schnee auf Tuchfüllung gehen.

»Schloss Mittersill« selbst, vom Salzburger Erzbischof im 16. Jahrhundert zu einer Befestigungsanlage ausgebaut, ist heute ein ebenfalls bereits geschichtsträchtiges Hotel. Auf der Restaurantterrasse genossen einst schon Hollywood-Größen wie Clark Gable und Rita Hayworth sowie Coco Chanel und der Schah von Persien die Aussicht.

Eine topografische Etage weiter oben wiederum, in Obertauern, sind nicht nur die Muskeln, sondern auch die Geschmacksnerven vor konditionelle Herausforderungen gestellt. In beiden Fällen kommt das Angebot nämlich auf hohem Niveau daher – nicht nur, weil hier die Lifte erst ab 1700 Meter Seehöhe beginnen. Von »Talstationen« zu sprechen, klingt fast vermessen. Sie erschließen jedenfalls links und rechts der Hauptstraße mehr als 100 Kilometer Pisten: vom gemütlichen Familienhang bis zur spektakulären Gamsleiten, hochpopuläre Après-Ski-Hütten (Lürzer Alm, Edelweißalm, Kringsalm) sowie zahlreiche Gourmet-Adressen mit ambitionierten bis ausgefallenen Speisekonzepten. Spannend beispielsweise, wie Patrick Pass im »Fritz & Friedrich« asiatische Kochkunst mit heimischen Produkten fusioniert.

So trifft sich Salzkammergut-Forelle mit Yellowfin Thunfisch oder Lungauer Biorind mit Hon Wasabi. In Rico Rassbach, der sein Sushi-­Handwerk in Japan gelernt hat, hat der auf einer Kärntner Alm groß gewordene Patrick Pass vor drei Jahren einen kongenialen Partner für derlei Extravaganzen gefunden. Bleibt da noch Zeit, Ski zu fahren? »Freilich«, lacht Pass und nennt die Pisten rund ums Seekarhaus als Tipp. »In Gedanken bin ich aber immer in der Küche.« Asien und die Alpen verbindet man auch in Wagrain. In den beiden Restaurants des luxuriösen und erst heuer um die »Präcla­rum Suites« erweiterten »Almmonte Designhotel«-Komplexes treffen sich Sushi und Steaks – und das in Griffweite zur Liftstation »Flying Mozart«.

Als Verbindungsplattform zwischen Haus und Piste dient eine Terrasse, die mit einem opulenten Blick auf die Wagrainer Bergwelt protzt. Dem kann man genusstechnisch rund 250 verschiedene Weine aus der ganzen Welt entgegensetzen, die im Keller des Hauses lagern. Hier wird Genuss radikal zelebriert – auch auf den Pisten. Mit 210 Kilometern Lauffläche, von anspruchsvollen Weltcup-Pisten bis zu gemütlichen Abfahrten, verteilt auf ein Dutzend Gipfel und verbunden durch fünf Täler, mischen die zum »Snow Space Salzburg« zusammengeschlossenen Skigebiete Wagrain, Kleinarl, Flachau und St. Johann im Pongau in der österreichischen Oberliga mit. Auch kulinarisch steht man da um nichts nach.

Im St. Johanner Ortsteil Alpendorf, wo in der »Oberforsthofalm« oder dem »Wellnesshotel Zinnkrügel« nur wenige Schritte von der Talstation Alpendorf entfernt auf höchstem Niveau gekocht wird. Oder auf der gegenüberliegenden Talseite in St. Veit, wo man sich von Ausnahmekoch Vitus Winkler im »Kräuterreich« mit kreativ interpretierten Schätzen der alpinen Küche verwöhnen lassen kann.

Bio-Trendsetter

Ebenfalls einen radikal naturnahen, aber anderen Weg verfolgt man im »Hotel Theresia« in Saalbach: Hier steht Bio in seiner allumfassenden Bedeutung im Fokus. Das Haus ist das erste biozertifizierte Hotel Salzburgs, geboten wird ein »Green Spa«, im Weinkeller wartet eine feine Auswahl an Bio-Weinen, es werden Besuchstouren zu biozertifizierten Lieferanten angeboten und in der Küche werkt mit Andreas Grün ein Meister seines Fachs. Die Umgebung? Im Winter eine weiße Prachtlandschaft für Wintersportler.

Der »Skicircus« gilt mit 270 Abfahrtskilometern als eines der größten Skigebiete Österreichs überhaupt. Zwischen Schattberg, Zwölferkogel und Hochalm sowie den Skistationen Saalbach, Hinterglemm, Leogang und Fieberbrunn wird ein berg- und talübergreifendes Pistenvergnügen geboten. Teilweise muss man dafür nur vor die Türe gehen, anschnallen und loscarven oder mit Schneeschuhen die Gegend erkunden. Als Ausgangspunkt bietet sich etwa das Bachgut auf halber Höhe zwischen Hinterglemm und dem Reiterkogel an, wo zwischen Almhütten aus anno 1802 und Chalets made in 2006 gewählt werden kann.  

Unter der Bischofsmütze

Deutlich überschaubarer geht man es in Sachen Skifahren indes in Filzmoos an. Als kleines, klassisches Familienskigebiet punktet der 1500-Einwohner-Ort dafür kulinarisch mit einer der Größten der Branche: Johanna Maier, vielfach aus­gezeichnete Starköchin, ist dank ihres achtsamen Umgangs und der Verwendung heimischer Zutaten kulinarische Botschafterin des kleinen Orts am Fuße des markanten, 2458 Meter hohen Doppelgipfels der Bischofs­mütze. Südöstlich davon und gleichsam auf halber Höhe, nämlich auf der »Unterhofalm« am Almsee auf 1280 Metern Seehöhe, kann man auf die verträumte ­Seite des Winters wechseln.

Die Anreise hierher erfolgt per Pferdeschlitten, die Kulinarik – vor allem Fondue und die berühmten Hax’n – genießt man in der alten »Almhütte« aus dem Jahre 1776 oder auf der formidablen Aussichtsterrasse. Und dann wären da noch die Heißluftballon-Fahrer, die mit ihren Winter-Gastspielen und dem jährlichen »Ballonglühen« für einen spektakulären Fixpunkt in der Szene und für Schaulustige sorgen.


Restaurants

Das Kleine Restaurant
Küchenchef Andreas Grün hat sein Bekenntnis zu bio, regional und nachhaltig produzierten Lebensmitteln zu einer »Cuisine Alpine« veredelt.
Glemmtaler Landesstraße 208, 5753 Saalbach
T: +43 6541 74140, hotel-theresia.com

Spezialitäten

Heimatgold
Egal ob nur ein kleines Mitbringsel oder ein üppiger Geschenkskorb: erste Adresse für Spezialitäten regionaler Herkunft.
Bahnhofstraße 1, 5700 Zell am See
T: +43 3687 22505500, heimatgold.at

Bio-Hofkäserei Kreuzer
Seit 2015 wird hier hauseigene Bio-Schafmilch in der Hofkäserei zu Schafmilchspezialitäten,
wie dem Großarltaler Bergbauernkäse.
Hubdorf 9, 5611 Großarl
T: +43 664 7868717, mitterhub.at

Unterkunft

Sporthotel Edelweiss
Schlafen, wo vor 50 Jahren die Beatles geschlafen haben: In den Zimmern 502, 504, 506 und 507 dominiert heute aber zeitgemäßer Alpen-Chic, da und dort dekoriert mit Fotos der Pilzköpfe.
Römerstraße 75, 5562 Obertauern
T: +43 6456 7245, edelweiss-obertauern.at

Martenalm
Einst wurden hier Honig und Käse produziert, heute bietet die zum Chalet umgebaute Hütte Almromantik inmitten des Skigebiets.
Martenweg 427, 5753 Saalbach Hinterglemm
T: +43 6541 7940, martenalm.at

Erschienen in
Falstaff Nr. 08/2021

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Klaus Höfler
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