Tulbagh

Nördlich von Durbanville erstreckt sich von der Küste bis in das Landesinnere das Swartland. Obwohl es eine ganz enorme Fläche einnimmt, konzentriert sich der Weinbau auf die Gegend um Piketberg im Norden, im Süden um den Paardeberg und im Südosten in der Region um Wellington und Tulbagh. Das hier vorherrschende Klima hat für eine ganz besondere Art der Rebenerziehung gesorgt, die sogenannte Buschweinerziehung. Auf den Schieferböden, die älter sind als etwa der Tafelbergsandstein, können die Reben ohne Drahtrahmenerziehung sehr tief wurzeln und kommen so mit den trockenen Bedingungen bestens zurecht. Sie bringen nur geringe Erträge, dafür aber einen dichten, enorm konzentrierten Wein. Mengen kann man damit allerdings nicht erzeugen. Die Weinberge befinden sich auf sanft geschwungenen Hügeln zumeist auf uraltem Schiefer, durchsetzt mit Sandstein und Granit. Wegen der Möglichkeit, hier hochqualitative Weine zu erzeugen, ist das Swartland für junge Winzer äußerst interessant, die Region liefert aber auch an die größeren Betrieb in Stellenbosch z. B. Cabernet Sauvignon und Pinotage. Zu den dynamisch wachsenden Regionen zählt auch das kleine, südöstlich an das Swartland angrenzende Tulbagh. Diese Region ist auf drei Seiten von Bergketten umgeben, die für ein klimatisches Phänomen sorgen. Die in der Nacht abgekühlte Luft kann tagsüber das Tal nur schwer verlassen und sorgt so auch ohne Meereseinfluss für moderate klimatische Bedingungen. Rekordverdächtig ist die sich im Osten anschließende Region Cederberg, auch wenn es hier nur wenige Wineries gibt: Diese liegen auf 950 bis fast 1100 Meter über dem Meeresspiegel und stellen somit die höchsten Weinberge Afrikas. Weinbau wird hier auf einem schmalen Streifen zwischen den Felsen des Cederberg-Massivs betrieben, auf Böden, die aus Granit, Schiefer, Sandstein sowie Sand-Lehm-Gemischen zusammengesetzt sind. In dieser Höhenlage entstehen elegante, eher schlanke und ausgewogene Weine, die weniger auf Kraft und Gehalt setzen.
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