Oberthrakische Tiefebene

Bulgarien ist eines der ältesten Weinbauländer Europas, vielleicht sogar das älteste. Wissenschaftler datieren den Beginn auf 3000 v. Chr., manche sogar auf 5000 v. Chr. Über die Jahrtausende hinweg hat der Weinbau eine sehr wechselhafte Geschichte erlebt. Den wohl größten Einschnitt erlebte der Weinbau mit der Machtübernahme der Kommunisten im Jahr 1947. Die Partei verstaatlichte die Flächen, zerschlug die Struktur der Kleinwinzer und führte die Weinberge in riesigen Genossenschaften zusammen, die daneben auch noch Düngemittel, Pflanzenschutzmittel und andere Dinge herstellten. Der größte Teil der Produktion wurde mehr oder weniger als Massenware ins Ausland exportiert, viel davon nach Russland. Dennoch versuchten die Kellereien in den 60er- und 70er-Jahren mit neuem Rebmaterial die Qualitäten zu steigern. Ab 1990 dann die Wende, teilweise wurden die Weinberge wieder privatisiert beziehungsweise zurückgegeben, allerdings lief das Russlandgeschäft wegen einer Antialkoholkampagne relativ schlecht. Auch die schlechte wirtschaftliche Lage im eigenen Land behinderte den Weinbau. In den letzten Jahren allerdings sind deutlich qualitative Verbesserungen zu verzeichnen, und das Land beginnt, sein Potenzial zu entdecken. Ca. 150.000 Hektar stehen heute unter Reben, allerdings werden auf diesen Flächen auch Trauben für die Rosinen- und Saftproduktion angebaut. Das warme und trockene Klima, an der Schwarzmeerküste etwas durch das Meer gemildert, verspricht gute Voraussetzungen. Auf fünf große Bereiche verteilt sich der Weinbau heute, der größte hiervon ist das Thrakische Tiefland.
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