Maremma

Toskana

Die Maremma, jener Küstenstreifen der Toskana, der von Livorno im Norden bis nach Grosseto im Süden reicht, nimmt eine besondere Stellung unter Italiens Weinbauregionen ein. Im Gegensatz zu allen Weinbaugebieten des Landes, von den Alpen bis nach Sizilien, mit ihrer teilweise bis zu 3.000 Jahren zurückreichenden Historien, ist die Geschichte der Maremma noch recht jung. Gerade einmal 50 Jahre ist es her, dass hier ein neues Kapitel italienischer Weinbaugeschichte aufgeschlagen wurde. Noch um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert war die Maremma über weite Strecken en Sumpfgebiet, das erst einmal trocken gelegt werden musste. Denn hier drohte Besuchern sogar die eigentlich nur aus den Tropen bekannte Malaria. Als 1968 der erste „Sassicaia“ der Tenuta San Guido des Marchese Incisa della Rochetta in Bolgheri entstand, änderte dies mit einem Schlag alles. Dieser Wein bewies, dass die Maremma für absolute Top-Weine auf internationalem Niveau geeignet war, eine beispiellose Qualitätsrevolution nahm ihren Lauf und der Run auf die Weinberge der Maremma begann. Namhafteste Weingüter, wie etwa die piemonteser Winzer-Ikone Angelo Gaja errichteten Wineries in der Keimzelle dieser Revolution – in Bolgheri. Aber auch der Süden speziell um Grosseto entwickelte sich ebenfalls zu einem Hot Spot. Während Bolgheri mit seinen Bordeaux Blends die DOC erhielt, bekam die Maremma die DOCG Morellino di Scansano, der hier gebräuchliche Name für die in der Toskana so wichtige Rebsorte Sangiovese. Ein Grund für die herausragende Qualität der Weine liegt in den Böden und der Topographie der Maremma. Direkt an der Küste ist die Region eher flach, hier herrschen lehmige-sandige Böden vor, das Hinterland erstreckt sich bis auf 600 Meter Seehöhe, hier wachsen die Reben auf kargen, steinigen Böden aus kalkhaltigem Mergel bis hin zu Vulkangestein. An der Küste ist das Klima warm und mediterran mit kühlenden Einflüssen vom Mittelmeer, im Verbund mit dem Boden sind dies exzellente Voraussetzungen für internationale Sorten wie Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Merlot oder Syrah. Das Klima im höher gelegenen Hinterland hingegen trägt eher kontinentale Züge mit heißen Tagen und kalten, windigen Nächten, insgesamt ein hervorragendes Terroir für den Sangiovese, der hier sehr elegante und teilweise feingliedrige Weine erbringt. Die Maremma ist somit ein ideales Gebiet für kreative und ambitionierte Weinmacher, kein Wunder also, dass Spitzenweingüter wie Brancaia, Foradori, Duemani, Poliziano oder Tua Rita ihre Aktivitäten auf die Maremma ausgeweitet und das Spektrum der sogenannten „Super-Tuscans“ drastisch erweitert haben. Im Süden bei Grosseto ist es die Fattoria Le Pupille, die die Maßstäbe setzt. Auch Weißweine werden hier erzeugt, etwa aus den Sorten Vermentino, die unter dem Namen „Rolle“ auch auf der französischen Seite beheimatet ist, und Ansonica, die unter der DOC Ansonica Costa del dell´Argentario sogar eine eigene Herkunft vorweisen kann.
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