Tasting vom 26.05.2011
Montepulciano ist neben Chianti Classico und Montalcino die dritte wichtige Weinbauregion in der Zentraltoskana. Während Brunello sortenrein aus Sangiovese gekeltert werden muss, darf der Vino Nobile ebenso wie der Chianti Classico auch Beigaben von anderen Sorten enthalten. Von den beiden anderen Gebieten unterscheidet sich Montepulciano durch seine lehmhaltigeren, etwas »kühleren« Böden. Das ist von großem Vorteil in heißen Jahren, wie wir sie ja zu Anfang dieses Jahrtausends häufig erlebt haben. In kühleren, regnerischen Jahren aber ist das ein eindeutiger Nachteil. 2008 war ein solches Jahr. Die präsentierten 2008er-Nobile hinterließen so einen etwas dürftigen Eindruck. Nur die Weine der besten Betriebe vermochten wirklich zu überzeugen. Sehr gut schnitten dafür die Weine aus dem deutlich wärmeren Jahrgang 2007 ab. Nachdem es mit den Jahrgängen 2006 und 2007 einen klaren qualitativen Aufwärtstrend beim Vino Nobile gegeben hat, wollen wir daher hoffen, dass es sich beim 2008er nur um ein vorübergehendes Formtief handelt. Der Jahrgang 2009 im nächsten Jahr wird es zeigen. Notizen von Othmar Kiem