Tasting vom 05.05.2006
Ein starker Typ Mit rund 770 Hektar zählt das Traisental nicht zu den Giganten der österreichischen Weinregionen. Was aber die Dynamik anlangt, übertreffen die Traisentaler Winzer mit ihrem Engagement viele der prominenten Nachbarn. Nicht weniger als 63 Prozent der Traisentaler Rebflächen sind mit Grünem Veltliner bepflanzt, was den größten Veltlineranteil unter den österreichischen Weinbauregionen bedeutet. Erst dann folgt der Riesling. Die Verantwortlichen denken auch hier über die Einführung eines DAC-Begriffes nach, aber man geht sehr bedacht und ohne Eile an die Sache heran. Der typische Grüne Veltliner aus dem Traisental ist trocken, bewegt sich im klassischen Kabinett-Bereich und hat 11,5 bis 13 Prozent Alkohol. Gemeinsam mit dem Falstaff-Magazin wurde zu einer Übersichtsverkostung dieser Weinkategorie eingeladen, an der sich all jene Winzer beteiligen konnten, die vom 2005er mindestens 1500 Liter erzeugt und auf Bouteille gefüllt hatten. Das Ergebnis der Degustation war sehr befriedigend, denn neben einem exzellenten Preis-Leistungs-Verhältnis war eine klare qualitative Steigerung auf breiter Front erkennbar. Die ist nicht zuletzt das Ergebnis der von der NÖ Landeslandwirtschaftskammer angeregten Qualitätsoffensive, die den Einsatz von DI Konrad Hackl als Berater vor Ort ermöglicht, der von den Traisentaler Winzern auch entsprechend in Anspruch genommen wird. Der Traisentaler Grüne Veltliner ist ein Veltliner mit Rückgrat, der in der Nase eine feine Würze und am Gaumen ein finessenreiches Spiel zu bieten hat. Chefredakteur Peter Moser hat für Falstaff das Traisental besucht. Text von Peter Moser