Tasting vom 30.06.2011
Rau ist es am Karst oberhalb von Triest. Kalkstein und Wind prägen die Landschaft. Hohe Erträge im Weinbau waren hier auch früher nicht üblich, weil der karge Boden das einfach nicht hergibt. Die Weine, die hier entstehen, haben Ecken und Kanten. Dem einen oder anderen mögen sie zu wenig geschliffen und gefällig sein, dafür bieten sie aber Charakter und Eigenständigkeit – Eigenschaften, die in der zunehmend uniformen Weinwelt immer mehr gefragt sind. Begeisternd sind die Weißweine, vor allem jene aus der lokalen Sorte Vitovska und aus Malvasia. Mit Mazeration und Vergärung in Steinbottichen oder Tonamphoren versuchen die engagierten Winzer, ihren Weinen noch mehr Profil zu geben. Die meisten Weine sind auch in Österreich oder Deutschland erhältlich. Noch besser aber ist ein Besuch vor Ort: Erst da kann sich die wahre Dimension dieser Weine erschließen. Notizen von Othmar Kiem