Tasting vom 24.04.2015
Der Jahrgang 2014 brachte heterogene Resultate hervor. Die besten Weine haben die Frische von 2005 und den Charme von 2009, weniger gelungene Weine hingegen leiden unter unreifem Tannin und einem Mangel an Dichte bei hohem Alkoholgehalt. Auffallend viele Fassproben wiesen zudem leichte Süßreflexe auf – unklar, ob es sich dabei im Einzelfall um »mundgerecht« gemachte Muster, um Restzucker aus Gärstockungen oder auch nur um die sensorisch-süßliche Auswirkung von Alkohol und Glycerin handelte. Sollten die Preise auf dem Boden bleiben, empfehlen sich zahlreiche Weine des linken Ufers zum Kauf. Bei Weinen vom rechten Ufer bleibt im Einzelfall abzuwägen, ob nicht 2012 der mittelfristig potenzialreichere Jahrgang ist. Grundsätzlich gilt es, die Rosinen herauszupicken: Die Reifebedingungen des Jahrgangs 2014 waren so herausfordernd, dass kleine (intelligente) Unterschiede bei der Bewirtschaftung der Weingärten einen großen Vorsprung bei der Weinqualität gebracht haben. Notizen von Ulrich Sautter