Ortega

Weiße Rebsorte

Symbolbild: shutterstock

Kann ein Philosoph Namensgeber für eine Rebsorte sein? Er kann, und kurioserweise stand hier ein spanischer Philosoph für eine deutsche Rebsorte Pate: kein Geringerer als der berühmte José Ortega y Gasset. Im Gegensatz zu den meisten Neuzüchtungen des 20. Jahrhunderts datiert die Entstehung des Ortega erst auf die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, konkret auf das Jahr 1948. Als Eltern fungierten Müller-Thurgau und Siegerrebe, entwickelt hat den Ortega Hans Breider in Würzburg. Die Sorte treibt zwar früh aus, was sie anfällig für Frühjahrsfröste macht, sie reift aber auch sehr früh und ist dabei in der Lage, ein beträchtliches Mostgewicht aufzubauen. Bis in die Achtzigerjahre hinein machte sie das besonders interessant für liebliche und süße Weine, in hohem Maß aber auch für preiswerte Auslesen. Im Zuge der Qualitätsrevolution in Deutschland sind die Bestände in den letzten gut 25 Jahren stark rückläufig, da liebliche Weinstile nicht mehr groß nachgefragt werden. Heute findet man den Ortega noch auf gut 600 Hektar Rebfläche, die Löwenanteile hiervon liegen in Rheinhessen und in der Pfalz. Ansonsten gibt es kleine Flächen in der Schweiz, in Schweden, Dänemark und Kanada.

Herkunftsland: Deutschland
Farbe: Weiß
Terroir: Löss, Lehm, Mergel, Schwemmland, Sandstein
Preis: 5 bis 10 €
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