© Céline Ribordy

Weinlese im Wallis: Enorme Ernteverluste aber gute Qualität

Ersten Einschätzungen der Walliser Winzer zufolge werden sich die Erträge am Ende der Weinlese auf rund 50 Prozent eines normalen Jahres belaufen.

Das vergangene Jahr war für die Walliser Winzer kein einfaches: Nach dem Frost im April sorgten die extremen Unwetterereignisse mit Hagel und Überschwemmungen im Sommer für enorme Schäden im Weinbau. Zudem begünstigten die Regenwetter eine explosionsartige Ausbreitung des Falschen Mehltaus, einer epidemischen Pilzkrankheit.

Die endgültigen Zahlen der Ernte 2021 werden zwar erst im Januar 2022 feststehen, der Branchenverbands der Walliser Weine (BWW) hat seine Mitglieder aber bereits jetzt um eine erste Zwischenbilanz gebeten. Diese gehen von nur der Hälfte eines durchschnittlichen Jahres aus und somit von einem historischen Tiefstand der Ernteerträge.

Die Ausfälle seien aber von Parzelle zu Parzelle verschieden: Einige der Winzer befürchten sogar bis zu 90 Prozent ihrer Ernte zu verlieren, weshalb sich der Branchenverband bereits an die Eidgenossenschaft und die Walliser Kantonsregierung gewandt hat. Trotz der grossen Verluste seien aber genügend Walliser Weine verfügbar: «Die Auswirkungen einer schwachen Ernte können sich über mehrere Jahrgänge wieder ausgleichen. Ausserdem verfügen wir im Wallis über eine Vielfalt an Rebsorten, sodass wir auch künftig interessante Angebote machen werden können», so Yvan Aymon, Präsident des BWW.

Gute Qualität und geballte Aromatik

Alle Trauben, die hingegen verschont blieben, versprechen der Befragung des Branchenverbands zufolge, eine hervorragende Qualität. Im Vergleich zum gewohnten Zeitplan wurden sie mit einiger Verspätung geerntet und überzeugen dadurch mit kräftigen Aromen. Zudem würden die Trauben eine angenehme phenolische Reife und eine feine Balance zwischen Zucker- und Säuregehalt aufweisen.

lesvinsduvalais.ch

Rafaela Mörzinger
Redaktions- und Portalmanagerin Falstaff Schweiz
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