Silas Weiss und Hanspeter Ziereisen

Silas Weiss und Hanspeter Ziereisen
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Weingut Riehen für «Kollektion des Jahres» ausgezeichnet

Das Basler Weingut von Silas Weiss und Hanspeter Ziereisen erhielt im neuen Weinguide Schweiz 2022 eine Sonderauszeichnung für seine Weinkollektion.

Im Jahr 2018 startete im Weingut Riehen ein neues Zeitalter. Thomas Jost, der das Basler Weingut seit 2014 gemeinsam mit dem deutschen Starwinzer Hanspeter Ziereisen führte, verabschiedete sich aus dem Betrieb. Mit Jacqueline und Urs Ullrich fand der deutsche Kultwinzer Hanspeter Ziereisen jedoch neue, kompetente Partner, die sich seitdem mit ihrer Paul Ullrich AG um Vertrieb und Administration der Weine des Weinguts kümmern.

Im selben Jahr kam auch Silas Weiss, der aktuelle Betriebsleiter ins Weingut Riehen. Er kümmert sich um die etwa 3,5 Hektar Rebfläche sowie den Keller des Hauses. Die Rebflächen des Weinguts liegen im unteren Teil des Tüllinger Bergs, der auch als Schipf bezeichnet wird und sich durch seine Böden aus Süsswasserkalk mit Löss-Lehm-Auflage auszeichnet. Erstmals erwähnt wurde die Lage im Jahr 1328, als sie noch den Zisterziensern vom Kloster Wettigen gehörten. Später ging der Rebbesitz an das Domstift Basel und wohlhabende Basler, bevor er 1979 von der Gemeinde Riehen wiederbelebt wurde.

Wie einzigartig das Potenzial dieser Lage ist, offenbaren die Verkostungsergebnisse des Weinguts Riehen bei unserem diesjährigen Guide. Schier unglaubliche 94 Punkte erreichten die Weine aus dem Jahrgang 2018 im Durchschnitt, was dem Weingut den Titel «Kollektion des Jahres» beschert. Eine höhere durchschnittliche Punktzahl erreichte kein anderes Weingut in diesem Jahr.

Silas Weiss
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Silas Weiss

Die Weine des Gutes können gut und gerne als burgundisch bezeichnet werden. Darauf weist schon der Sortenspiegel, bei dem die beiden Burgundersorten Pinot Noir und Chardonnay an der Spitze stehen. Und auch im Glas zeigen sich die Basler Gewächse von einer Klasse, die sich vor vielen Burgunder-Weinen keinesfalls verstecken muss, sondern ebenbürtig scheint. Ganz besonders stach für uns der Chardonnay hervor, der mit seiner animierenden Art und der herrlichen Säurestruktur wohl zu den besten Weinen aus der Sorte in der Schweiz gehören dürfte.

Wie hoch das Niveau der Riehenweine letztendlich ist, offenbart sich jedoch beim Blick auf den Wein mit der geringsten Punktzahl. Selbst der Einstiegs-Pinot – der Le Petit Rouge – erreichte 92 Punkte. Einen Wert, den bei Falstaff-Degustationen nur Weine erreichen, die zur internationalen Top-Liga gehören. Selbstredend erreicht man eine Qualität dieser Art nicht durch Däumchendrehen und nur mit einer klaren Philosophie. Die bezieht sich beim Weingut Riehen klar und unmissverständlich auf den Ausdruck des Terroirs, der Einheit von Lage, Klima und Winzer.

Die Rebberge im unteren Teil des Tüllinger Bergs, dem «Schlipf»
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Die Rebberge im unteren Teil des Tüllinger Bergs, dem «Schlipf»

Im Falle des Basler Weinguts kein verkaufsförderndes Schlagwort, sondern eben eine waschechte Philosophie. Die umfasst auch den Verzicht auf Kunstdünger und Glyphosat im Rebberg sowie Zurückhaltung im Keller. Weder künstliche Hefen noch Enzyme werden eingesetzt, auch auf Filtration und Schönungsmassnahmen wird verzichtet. Zudem lässt man den Weinen Zeit, sich bis zu 18 Monate im Holz zu entwickeln. In unserer heutigen, schnellebigen Zeit keinesfalls selbstverständlich.

Wir gratulieren Hanspeter Ziereisen, dem Ehepaar Ullrich und Silas Weiss von Herzen zur «Kollektion des Jahres».


© Falstaff

Weinguide Schweiz 2022

Insgesamt 700 Weine wurden verkostet, beschrieben und bewertet und im Weinguide vorgestellt – selbstverständlich mit dem bewährten Falstaff 100-Punkte-System.

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