http://www.falstaff.ch/nd/was-ist-dran-genussmythen-im-check/Was ist dran? Genussmythen im CheckVegetarier leben gesünder, sagt man. Wer am Abend viel isst, wird dick, und Zucker macht angeblich krank. Falstaff nahm acht dieser Ernährungsmythen unter die Lupe.Marlies Gruber
Was ist dran? Genussmythen im Check
Vegetarier leben gesünder, sagt man. Wer am Abend viel isst, wird dick, und Zucker macht angeblich krank. Falstaff nahm acht dieser Ernährungsmythen unter die Lupe.
Wir alle kennen diese Ratschläge zur Genüge: Essen Sie weniger Kohlenhydrate, bleiben Sie am Abend dem Kühlschrank fern, und essen Sie möglichst keine Speisen mit Glutamat. Viele dieser vermeintlichen Gesundheitsgebote sind allerdings Mythen, die so tief sitzen und weitverbreitet sind, dass ein Gros der Gesellschaft ihren Wahrheitsgehalt nicht mehr infrage stellt.
Doch auch der Stand der Wissenschaft ändert sich ständig – was vor Jahren noch als richtig galt, kann heute schon anders sein. Gefährlich ist der Glaube an Mythen nicht, aber das Leben kann ohne sie viel relaxter sein. Deshalb im Wissenchafts-Check: acht bekannte Mythen rund ums Essen und Trinken.
Viele Studien haben sich mit der Hypothese beschäftigt, dass Milch eine vermehrte Schleimbildung in Hals, Nase und Rachen fördern soll, doch keine konnte derartige Effekte nachweisen. Auch bei der Auswirkung auf das Körpergewicht zeigen zwei aktuelle Meta-Analysen erneut: Milch beeinflusst weder das Körpergewicht noch die Fettmasse oder das Taille-Hüfte-Verhältnis. Es mehren sich sogar die Hinweise, dass Milch und Milchprodukte beim Abnehmen hilfreich sind, indem sie Fettmasse abbauen und helfen, Muskelmasse zu erhalten bzw. aufzubauen – ein wünschenswerter Effekt.
Zwar essen Vegetarier und Veganer in der Regel mehr Obst und Gemüse, doch das alleine macht sie noch nicht zu gesünderen Menschen. Bei Veganern kann sich sogar die mangelnde Aufnahme mancher Nährstoffe kritisch auswirken. Vegetarier, die Milch und Eier essen, schneiden aber bei manchen gesundheitlichen Aspekten tatsächlich besser ab als »Allesesser«. So haben sie im Durchschnitt einen geringeren Body-Mass-Index (BMI). Der gründet allerdings wahrscheinlich nicht nur auf dem Essverhalten, sondern auf einem gesteigerten Aktivitätslevel. Zudem erkranken Vegetarier seltener an Diabetes mellitus Typ 2 und leiden seltener an Bluthochdruck. Widersprüchliche Ergebnisse gibt es im Hinblick auf unterschiedliche Krebserkrankungen, und bei der Sterblichkeit an ischämischer Herzkrankheit liegen Vegetarier mit sogenannten Flexitariern nahezu gleichauf.
Der Körper verbrennt rund um die Uhr Energie, und es ist egal, wann wir essen und trinken – zumindest, was das Gleichgewicht von Energieaufnahme und -verbrauch betrifft. Warum trotzdem manche das Gefühl haben, das Essen am Abend lege sich mehr an? Oft isst man mehr, weil der Heißhunger zuschlägt, es einem in Gesellschaft sowieso besser schmeckt oder man die Menge aus dem Auge verliert, wenn Tablet, Zeitung oder Fernsehen ablenken. Manchen liegt das Essen am Abend schwer im Magen und lässt sie schlecht schlafen – aber selbst das hat keine Auswirkung auf das Gewicht.
Zumindest wenn man die Gehalte an Vitaminen und Mineralstoffen betrachtet, liegen Bio-Produkte mit konventionellen Produkten gleichauf. Hier gibt es keinen gesundheitlichen Mehrwert. Höhere Nährwerte konnte bisher noch keine Studie erfassen. Festzuhalten ist aber, dass Bio-Produkte im Geschmack oft besser bewertet werden. Und klarerweise hat Bio die Nase vorne, wenn man die Herstellung ganzheitlich, also ökosozial, betrachtet.
Der Cholesterinspiegel zeigt sich generell von der Cholesterinaufnahme durch Nahrung unbeeindruckt, ausschlaggebender sind ausreichend Bewegung sowie die gesamte Fett- und Ballaststoffaufnahme. Das hat der US-Beratungsausschuss für Ernährungsrichtlinien erst kürzlich bestätigt. Daher legt der Ausschuss nun keinen Grenzwert für die Cholesterinaufnahme mehr fest und gibt damit auch einen »Freibrief« für den Eierkonsum.
Lebensmittelzusatzstoffe werden nur zugelassen, wenn sie technologisch notwendig sind – also etwa zu Zwecken der Haltbarkeit oder Konsistenz –, den Verbraucher nicht täuschen und gesundheitlich unbedenklich sind. Ist der Zusatzstoff zugelassen, erhält er eine E-Nummer. Zudem setzt die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) für jeden Zusatzstoff die Dosis fest, die bei täglicher Aufnahme unbedenklich ist. Bei Aspartam sind das zum Beispiel zwölf Dosen eines Light-Getränks.
7. Zucker macht zuckerkrank, und Kohlenhydrate machen dick
Weder der gesamte Kohlenhydratanteil – also die Menge an Nudeln, Brot, Reis, Kartoffeln oder Zucker zum Beispiel –, noch der explizite Zuckeranteil hängen mit der Entstehung von Diabetes mellitus Typ 2 zusammen. Ebenso wenig wirken sich Kohlenhydrate auf die Entwicklung von Übergewicht aus. Hier besteht nach Analyse zahlreicher Studien schlichtweg kein Zusammenhang, so die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) in ihrer evidenzbasierten Leitlinie.
Glutamat ist das Salz einer Aminosäure, also ein Eiweißbaustein, und kommt in der Natur weitverbreitet vor. Hohe Mengen sind in Tomaten, Parmesan, Champignons, Algen und Prosciutto genauso enthalten wie in Muttermilch, in unseren Nieren, in der Leber oder im Gehirn. Als wichtiger Neurotransmitter sorgt Glutamat für die Übermittlung, Speicherung und Verarbeitung von Informationen. Glutamat ist zahlreichen Studien zufolge selbst in hohen Dosen unbedenklich. Das bestätigen die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die amerikanische Food and Drug Administration (FDA).
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