© swisswine.ch

Walliser Staatsrat ist Weinbetrügern auf der Spur

Der Staatsrat hat als Zivilpartei vier Klagen eingereicht und will somit rechtlich gegen Betrüger vorgehen, die der gesamten Weinbrache schaden.

Drei Jahre nach dem Fall Giroud (dem Steuerhinterziehung, Warenfälschung oder Urkundenfälschung vorgeworfen wurde) kommt nun Hoffnung auf, dass sich die Justiz dem Problem ernsthaft annimmt und rasch zu einem Urteil kommt. Es wird vermutet, dass es einen Mechanismus zur Umgehung der AOC-Regeln gibt. Aufgrund dieser Vermutung hat der Staatsrat vier Klagen eingereicht. Zu den Anschuldigungen zählen die missbräuchliche Nutzung von Produktionsrechten, falsche Ankündigungen von Traubenlieferungen sowie Vermarktung und Verkauf ausländischer Weine unter dem Walliser AOC. 
Der Präsident des Branchenverband Walliser Weine, Yvan Aymon, äussert sich positiv zur Klage des Staatsrats: «Wir sind erleichtert, dass Staat und Justiz sich dieser Sache annehmen und gegen die Betrüger vorgehen. Darauf warten wir schon seit unserer Klage vom 31. März 2015, das heisst seit fast drei Jahren.» Der Verdacht vor drei Jahren war somit begründet und die Klage des BWW legitim. Der Branchenverband hofft, dass mit dem Vorgehen des Staatsrats die Betrügereien ans Licht kommt, die dem Ruf der ganzen Branche schaden. 

Opfer des Betrugs
Die Hauptopfer solcher Betrügereien sind 99% der Branchenakteure, vor allem Weinbauern und Weinkeller. Da die falschen AOC-Weine auf den regulären Markt gebracht wurden, hatte dies eine Preissenkung zur Folge. Der wirtschaftliche Schaden für 20'000 Weinbergbesitzer und 500 Weinkeller beläuft sich schätzungsweise auf mehrere Dutzend Millionen Franken. 
www.lesvinsduvalais.ch 

Mehr zum Thema
Restaurant der Woche Schweiz
Restaurant der Woche: Findlerhof
Der Blick auf das Matterhorn ist bei einem Besuch des Restaurants «Findlerhof» inklusive.
Von Denise Muchenberger