Vier Sieger-Weine aus dem Lavaux, die Sie unbedingt kennen sollten
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Spektakulärer als im Lavaux gedeihen Reben kaum irgendwo auf der Welt. Es ist also kein Wunder, dass die steilen Rebhänge der Region im Waadtland mit ihren unzähligen Trockensteinmauern seit 2007 zum UNESCO-Welterbe gehören. Über 10.000 solcher Mauern finden sich im Lavaux. Sie erstrecken sich auf einer Gesamtlänge von 400 Kilometern. Dank der einzigartigen Gegebenheiten, die im rund 809 Hektar grossen Lavaux herrschen, sprechen Kenner von drei Sonnen, von denen die Trauben hier verwöhnt werden. Gemeint sind die Sonnenspiegelung des Sees, die Sonnenwärme der Steinmauern und natürlich die direkte Sonneneinstrahlung – perfekte Bedingungen für grossartige Weine.
Wichtigste Sorte Chasselas
Insgesamt umfasst die AOC Lavaux 23 Ortschaften, wobei zwei davon, Calamin und Dézaley, den Grand-Cru-Status innehaben. Die anderen AOC-Gemeinden des Lavaux sind Chardonne, Epesses, Lutry, Montreux, Saint-Saphorin, Vevey und Villette. Allesamt bieten eine grosse Vielfalt an spannenden Gewächsen. Vor allem natürlich aus der wichtigsten Rebsorte der Region, dem Chasselas.
Grosses Interesse
Die Weine dieser Sorte machten bei der diesjährigen Lavaux-Trophy den Grossteil der eingereichten Weine aus. Gemeinsam mit der Vereinigung Lavaux Passion hatte Falstaff die Winzer der Region eingeladen, ihre Weine zur Trophy einzureichen. Das Interesse war gross: Rund 90 Weine wurden eingereicht. Neben Chasselas waren auch Weine aus anderen weissen Rebsorten, Rotweine und Rosés zugelassen. Wie sich zeigte, kann das Lavaux in allen Bereichen punkten. Auch Sorten wie Chardonnay etwa oder Chenin Blanc bringen in der Region am Genfersee bestechende Weine hervor und auch Roségewächse gelingen in ansprechender Qualität.
Vor allem aber überraschten die Rotweine. Hervorzuheben ist hierbei die Rebsorte Plant Robert – eine absolute Seltenheit in der Schweizer Weinlandschaft. Bei ihr handelt es sich um einen Gamay-Klon, der vermutlich Anfang des 19. Jahrhunderts ins Lavaux gelangte und um 1960 fast verschwand. Wer die Sorte noch niemals probiert hat, sollte dies unbedingt nachholen.
Die Gewinner

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2020 Epesses Grand Cru Lavaux AOC, Domaine Antoine Bovard, Bourg-en-Lavaux
Bourg-en-Lavaux
Dezentes Bukett, das vor allem auf der kräutrig-würzigen Seite angelegt ist. Nussige Nuancen und filigrane Apfel-, Zitrusfrucht. Am Gaumen vollmundig, mit weicher Säure und schöner konzentrierter gelber Frucht. Mineralisch-salzig anmutender, langer Abgang.
Domaine-antoine-bovard.ch, CHF 14,90

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2020 Lavaux Chardonnay vin doux «Nirvana», Anne-Catherine et -Sébastien Ruchonnet, Rivaz
Intensives, komplexes Bukett mit Noten von Quitte, gedörrten Aprikosen und -Zitrusmarmelade. Zudem rauchige und nussige Anklänge. Am Gaumen schönes Spiel zwischen frischer Säure und präsenter Süsse. Viel gelbe Frucht, Grapefruit, Karamell sowie rauchige Komponenten. Sehr langer Abgang mit -mineralischem Touch.
domaine-ruchonnet.ch, CHF 24,–

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2019 Dézaley Chemin de Terre Grand Cru, Luc Massy Vins, Epesses
Dunkle Beerennase mit Noten von Brom- und Holunderbeeren, dazu vegetale sowie röstartige Nuancen wie Kaffee, wirkt harmonisch. Am Gaumen von schöner Fülle mit Zwetschgen- und Röstnoten. Reifes, feines Tannin, passende Säure. Endet mittellang.
massy-vins.ch, CHF 39,–

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2020 Saint-Amour Œil-de-Perdrix, Lavaux AOC Fischer Vins, Bourg-en-Lavaux
Frisches Bukett mit Noten von Grapefruit, Apfel und Birne. Zudem röstige Nuancen. Am Gaumen frisch, mit weicher Säure und Aroma von Agrumen und roten Beeren. Langer, mineralisch anmutender Abgang.
domaine-des-papillons.ch CHF 12,50