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Vacherin, Parmesan und Co.: So lange ist Käse tatsächlich haltbar

Zu viele Lebensmittel wie auch Käse landen oft im Müll, obwohl sie noch geniessbar wären. Käse-Weltmeister Walo von Mühlenen verrät, wie lange die verschiedenen Sorten lagerfähig sind.

Beinahe jeder kennt die Situation vor dem Kühlschrank und die grosse Frage: Ist das noch geniessbar oder gehört es bereits in den Müll? Im Schnitt wirft jeder Schweizer Haushalt pro Jahr Lebensmittel im Wert von mehr als 600 Franken einfach weg. Damit landen rund 2,8 Millionen Tonnen Lebensmittel pro Jahr in der Schweiz im Müll. (Quelle: wwf) Darunter auch immer wieder Käse, der eigentlich noch geniessbar wäre.

Käse-Weltmeister Walo von Mühlenen verrät daher, welcher Käse wie lange lagerfähig ist. «Die meisten Käse sind bei richtiger Lagerung problemlos weit über die Haltbarkeitsdaten geniessbar», so Walo von Mühlenen. Grundsätzlich gilt: Je weicher der Käse, desto kürzer die Haltbarkeit.

Frisch- und Weichkäse sollten bei null bis acht Grad aufbewahrt werden. Man kann ihn aber auch einfrieren, wodurch er seine Konsistenz etwas verändert und somit nach dem Auftauen rasch konsumiert werden sollte. Schnitt-, Hart- und Extra-Hartkäse trocknen schneller aus und nehmen den Geschmack ihrer Umgebung leichter auf, weshalb er luft- und aromageschützt verpackt werden sollte.

 Käse-Weltmeister Walo von Mühlenen
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 Käse-Weltmeister Walo von Mühlenen

Frischkäse

Die Haltbarkeit von Frischkäse wie Hüttenkäse, Rahmstreichkäse, Quark oder Ricotta liegt je nach Lagerung und Temperatur bei bis zu 45 Tagen. Nach dem Haltbarkeitsdatum ist dem Schweizer Käse-Affineur zufolge Vorsicht angesagt – sobald sich auf diesem Käse Schimmel bildet, sollte man ihn nicht mehr geniessen.

Weichkäse

Weichkäse wie Vacherin Mont d’or, Camembert, Brie oder Epoisses haben auf ihren Oberflächen natürliche Schimmelpilze, die essbar und gesund sind. Wenn diese Käse zu alt werden, entwickeln sie einen starken Ammoniak-Geschmack, der zwar nicht gefährlich, aber sehr intensiv ist. Sobald Weichkäse jedoch einen grünen oder schwarzen Schimmel bildet, sollte man ihn nicht mehr essen.

Schnittkäse

Schnittkäse wird bis zu zwölf Monate affiniert, wodruch er grundsätzlich sehr lange haltbar ist. Wenn sich auf der Schnittfläche Schimmel bildet, kann man diesen ohne Weiteres abschneiden und den restlichen Käse essen. 

Hartkäse

Hartkäse wird bis zu 36 Monate affiniert, wodurch für ihn das Gleiche gilt als beim Schnittkäse: Schneidet man den Schimmel weg, kann der Rest ohne Bedenken gegessen werden. Selbst wenn sich der Geschmack mit der Zeit verändert und der Käse sehr intensiv wird, ist er immer noch zum Verzehr geeignet – schmeckt aber oft nicht mehr.

Extra-Hartkäse

Extra-Hartkäse, wie Berner Hobelkäse, Sbrinz oder Parmesan wird mehrere Jahre affiniert, wodurch der Käse noch besser haltbar wird. Schimmel braucht sehr lange, um in den Käse einzudringen. Bildet er sich auf der Oberfläche, kann man diesen einfach abschneiden. Extra-Hartkäse ist auch im Geschmack und im Geruch sehr stabil.

Ausgetrockneter Käse

Ausgetrockneter, nicht schimmelnder Käse kann grundsätzlich immer verwendet werden. Am besten wird er dann gerieben. Durch das Austrocknen verliert der Käse allerdings seine Schmelzfähigkeit. Irgendwann kann es auch zu einer Fettspaltung kommen, diese ist nicht gefährlich, aber auch nicht schmackhaft.

affineurwalo.ch

Rafaela Mörzinger
Redaktions- und Portalmanagerin Falstaff Schweiz
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