Stress war als Rapper und Künstler schon in Frankreich und Deutschland bekannt, bevor er in der Schweiz den Durchbruch schaffte.

Stress war als Rapper und Künstler schon in Frankreich und Deutschland bekannt, bevor er in der Schweiz den Durchbruch schaffte.
© Andrea Ebener

Serie: Auf ein Glas mit Stress

Die Kindheit verbrachte Stress als Andres Andrekson in Tallinn, Estland, die Jugend in Lausanne, jetzt wohnt der Musiker bei Zürich. Wir trafen ihn im «George» zum direkten und ehrlichen Interview.

Falstaff: Im «George Bar & Grill» fühlt man sich wirklich wie Top of Zürich. Trifft man Sie auch privat hier oben, über den Dächern von Zürich?
Stress: Eher selten, regelmässig trifft man mich im «Samigo», Restaurant, Club & Bar am Zürcher Mythenquai am See. Mit dem Inhaber, Sami Khouri, und seiner Crew bin ich gut befreundet, zudem habe ich im «Samigo» meine Ruhe. Es gibt zwar auch dort «Selfie-Anfragen», aber alles im sympathischen Mass.

In welcher Bar in Zürich verkehren Sie regelmässig?
Verkehren ist übertrieben, aber wenn, dann am liebsten in der «Kronenhalle Bar».

Und Ihr persönlicher Lieblingsdrink?
Moscow Mule mit viel Wodka. Und immer wieder Eistee.

Was trinken Sie am Morgen nach dem Aufstehen als Erstes?
Viel Wasser und viel Kaffee.

Als erfolgreicher Musiker sind Sie diesen Sommer endlich wieder auf Tour, bereisen die ganze Schweiz und geben Konzerte. Haben Sie «on the road» ein spezielles Ernährungskonzept oder sogar einen privaten Koch?
Ich esse wenig und nur leichte Speisen. Vor dem Konzert bin ich immer etwas nervös und gönne mir einen einfachen Salat. Zudem mag ich es nicht so, von anderen Leuten bekocht zu werden. Meiner Band und der ganzen Crew steht natürlich immer ein ausgiebiges Buffet zur Verfügung. Ich halte mich aber lieber an meinen selbstgemachten Salat.

Trinken Sie während der Tour auch Alkohol?
Vor dem Auftritt behandle ich meine Stimme mit Wasser, Ingwer, Honig und Zitrone. Nach dem Konzert gönne ich mir gerne ein kaltes Bier. Auf Tour trinke ich wenig bis gar keinen Alkohol, damit ich die Kraft habe, jeden Abend mein bestes Konzert zu geben.

Mit 12 Jahren zogen Sie mit Ihrer Familie von Estland, das damals zur Sowjetunion gehörte, nach Lausanne. Was war der grösste Kulturschock für sie?
Das sagenhafte Konsumangebot brachte mich anfangs fast um den Verstand. Im Vergleich dazu hatten wir in Estland praktisch nichts.

«Ich bin verrückt nach Schweizer Brot. Und esse es jeden Tag!»
Stress, bürgerlich Andres Andrekson, Rapper, Musiker und Unternehmer

Rapper und Künstler Stress
© Andrea Ebener
Rapper und Künstler Stress

Haben Sie in Lausanne ein Lieblings­restaurant?
Die «Brasserie de Montbenon» im gleichnamigen Casino. 1908 eröffnet liegt das Casino mit sensationeller Sicht auf die Berge und Genfersee hoch über Lausanne. Einmalig schön.

Was ist eigentlich Ihre Leibspeise?
Das tönt jetzt vielleicht etwas seltsam, aber ich liebe Brot aus der Schweiz über alles. Ihr habt hier so tolle, feine Brotsorten, dass ich jeden Tag Brot esse.

Was finden wir immer in Ihrem Kühlschrank?
Tomaten, Gurken und Avocados.

Bewirten und bekochen Sie auch Freunde oder Kollegen privat bei sich zuhause?
Ich veranstalte keine eigentlichen Dinners. Aber in meinem Aufnahmestudio treffen sich regelmässig Musiker und Künstler. Nach einer ausgiebigen Session kochen wir anschliessend zusammen spontan und unkompliziert. Zum Beispiel gesundes Quinoa mit Mango, Avocado und Feta-Käse.

Wenn Sie morgens in den Spiegel schauen, was sehen Sie?
Ich schau selten in den Spiegel und wenn, dann nur, damit meine Kontaktlinsen richtig platziert sind. Oder ich rasiere mich, wie heute für dieses Interview. Ich bin grundsätzlich völlig uneitel.

Was können Sie besonders gut?
Unterschiedlichste Leute zusammenbringen.

Und was eher gar nicht?
Befehlen, gehorchen. Ich ertrage es gar nicht, wenn mir etwas auferlegt wird.

Ihr nächstes Herzens-Projekt?
Ich schreibe ein Buch. Meine persönliche Autobiographie. Wenn es klappt, erscheint es Ende dieses Jahres.

Wofür geben Sie unnötig viel Geld aus?
Für Sneakers. Über 200 Paar besitze ich schon. Mein absoluter Favorit: der Hightop-Sneaker Air Jordan 1.

Und worauf sparen Sie?
Sparen ist das falsche Wort. Aber ich arbeite an meiner kompletten Unabhängigkeit. Das heisst, immer genug Geld zu haben, um zu tun und zu lassen, auf was immer ich Lust habe. Jetzt und in Zukunft.

Die Zürcher «George Bar & Grill»
© Andrea Ebener
Die Zürcher «George Bar & Grill»

«George Bar & Grill»

«George Bar & Grill» ist eine der ersten Adressen für anspruchsvolle Gäste in Zürich. In urbanem Penthouse-Ambiente serviert das George-Team nicht nur beste Grillgerichte, sondern überrascht auch mit aufwändig gemixten Cocktails. Seit 2004 werden im «George» zudem feine Weine von Delaire ausgeschenkt, dem einzigartigen Weingut aus dem Stellenbosch, Südafrika.

Gessnerallee 5, 8001 Zürich
george-grill.ch


Erschienen in
Falstaff Nr. 05/2022

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Eugen Baumgartner
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