Der ausgebildete Balletttänzer und Friseur Felix Fischer

Der ausgebildete Balletttänzer und Friseur Felix Fischer
© Andrea Ebner

Serie: Auf ein Glas mit Felix Fischer

Hillary Clinton, Madonna, Kate Winslet: Er frisierte sie alle. Wir trafen den Figaro Felix Fischer, der in New York 24 Jahre lang A-Prominenz stylte, in seiner Zürcher Lieblingsbar «Baur’s» im mondänen Hotel «Baur au Lac».

Falstaff: In der «Baur’s Bar» im Hotel «Baur au Lac» sind Sie ja quasi Stammgast. In welchen Bars in Zürich trifft man Sie auch an?
Felix Fischer: Immer wieder in der «Kronenhalle Bar». Neben dem «Baur’s» – «my Worlds!»

Und Ihr persönlicher Lieblingsdrink?
Ein perfekt gemixter Cosmopolitan. Und Champagner Rosé, am liebsten den «André Clouet Brut Rosé».

Trinken Sie regelmässig Alkohol?
Auf jeden Fall. Das gehört für mich zur ­Entspannung und zu meinem Lifestyle. Aber ich trinke bewusst und massvoll. Auch ­meinen Kunden und Kundinnen serviere ich gerne ein Glas Champagner Rosé. Wirkt sehr entspannend und gleichzeitig belebend.

Was trinken Sie am Morgen nach dem ­Aufstehen als Erstes?
Einen ganz einfachen «Café Crème».

Sie lebten über 24 Jahre in New York und frisierten Berühmtheiten wie Cate Blanchett oder Nicole Kidman. Wie kam es dazu, dass Sie diesen Topstars die Haare «schön ­machen» durften?
Durch einen glücklichen Zufall vermittelte mich eine gute Freundin an die Schauspielerin Elisabeth Hurley. «Liz» war begeistert von meiner Arbeit und empfahl mich gleich weiter, sodass ich plötzlich Promis wie ­Jennifer Lopez und Rihanna stylen durfte.

Wer war Ihre schwierigste Kundin?
Ganz klar Mariah Carey. Eine exzentrische Diva, die nicht nur mir meine Arbeit schwer machte.

Frisierten oder stylten Sie auch prominente Männer?
Ja natürlich, zum Beispiel die Schauspieler Hugh Jackman oder Hugh Grant. Männer sind grundsätzlich unkomplizierter als Frauen, aber je kürzer die Haare, desto ­perfekter muss der Schnitt sein.

«Einem perfekt gemixten Cosmopolitan kann ich nicht widerstehen!»
Felix Fischer, Coiffeur, Kreateur und Stylist

© Andrea Ebner

Haben Sie in New York ein Lieblingsrestaurant?
Als ich noch in New York wohnte, war ich regelmässig zum Dinner im «Indochine Restaurant», 430 Lafayette Street. Und auch bei meinem Aargauer Freund Daniel Humm, Chef de Cuisine und Miteigentümer des Drei-Sterne-Restaurants «Eleven Madison Park» in New York City.

Und in Zürich?
Ich liebe Michel Péclards Seerestaurant «L’O» in Horgen und das traditionelle «Kindli» am Rennweg.

Was ist Ihre Leibspeise?
Ein klassisches Wiener Schnitzel oder eine ordentliche Schweinsbratwurst geniesse ich gerne. Aber auch ein «kaltes Plättli», eine sogenannte «Jause» mit Käse, Wurst, Trockenfleisch und sauren Gurken mundet mir.

Und was könnten Sie jeden Tag essen?
Guten Schweizer Hartkäse. Kulinarisch mag ich es einfach und authentisch.

Warum leben Sie noch nicht vegan?
Tatsächlich ernährte ich mich die letzten zwei Jahren vegan. In dieser Zeit verlor ich jedoch massiv an Gewicht, fühlte mich schlapp, müde, und mein Körper rebellierte. Seit ich mich wieder ausgewogen und «normal» ­ernähre, geht es mir wieder bestens.

Bewirten und bekochen Sie auch Freunde oder Kollegen privat bei sich zuhause?
So oft wie möglich. Ich serviere feine Ravioli aus der Globus Delicatessa mit Rucola, Parmesansplittern, bestem Olivenöl, dazu gibt’s knuspriges Brot und viel Champagner Rosé.

Planen Sie in Zürich einen grossen Coiffeur-Salon?
Ich habe viele Ideen und Visionen. Zur Zeit frisiere ich Kunden und Kundinnen in meinem wunderschönen, grosszügigen Appartement in Zürich. Mit einem geeigneten, stillen Partner könnte ich mir aber gut ­vorstellen, an der Zürcher Bahnhofstrasse einen einmaligen, urbanen Salon zu realisieren.

Wenn Sie morgens in den Spiegel schauen, was sehen Sie?
Ein männliches Gesicht, das bald wieder eine ordentliche Portion Botox braucht.

Welche persönlichen Zwänge oder Ticks haben Sie?
Ich lege sehr grossen Wert auf ein perfekt gemachtes Bett. Ohne dies könnte ich meinen Tag nicht beginnen.

Ihr nächstes Herzensprojekt?
Meine eigene Haarprodukte-Linie: BESPOKE Felix Fischer.

Wofür geben Sie unnötig viel Geld aus?
Für teure Designerkleider. Ich bin süchtig nach Tom Ford, Balenciaga und Yamamoto. Ich bezeichne mich selber ganz dramatisch als «Designer Whore». Und das geht ins Geld!

© Andrea Ebener

«Baur’s Bar»

«Baur’s Bar» im Hotel «Baur au Lac»
Talstrasse 1, 8001 Zürich


© Falstaff

Erschienen in
Falstaff Nr. 03/2022

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