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Rioja lanciert Einzellagen-Klassifikation

Falstaff spricht mit dem Direktor des Rioja-Kontrollrats José Luis Lapuente über Veränderungen in der Qualitätsklassifikation der Rioja.

Nur wenige andere Weinregion auf unserem Planeten haben es geschafft ein solch klares geschmackliches Profil zu etablieren wie die Rioja. Der Erfolg der Region fusst auf gleichbleibender Qualität und klar definierten Qualitätsstufen wie Crianza, Reserva und Gran Reserva. Das alles scheint dem Kontrollrat der D.OCa. Rioja noch nicht genug. Zusätzlich zu den etablierten Qualitätsstufen wird es bald auch Einzellagenweine aus der Rioja geben.

FALSTAFF Weshalb der Schritt in Richtung Einzellagen-Klassifikation?
José Luis Lapuente: Ein immer grösserer Teil der Weintrinker sucht nach terroirgeprägten Weinen, nach Weinen, die von ihrer Herkunft geprägt sind. Mit unserer bisherigen Klassifikation war es nicht möglich diesen Markt zu bedienen, da es keine klaren Vorgaben für Einzellagenweine gab. Mit der Entwicklung in diese Richtung schaffen wir ein zusätzliches Angebot, das sich in unser bisheriges Qualitätssystem einreihen wird. Damit Transparenz herrscht wird das Consejo entsprechende Vorgaben für die Einzellagenklassifikation ausgeben. Zu den Anforderungen gehört unter anderem, dass die Rebberge mindestens 35 Jahre alt sein müssen, die Erntemenge gering, Handlese ist Vorschrift und es wird eine doppelte Qualitätskontrolle geben.
Wie hoch wird der Anteil der Einzellagenweine an der Gesamtproduktion sein?
Aktuell kann man das noch nicht genau sagen. Die administrativen Prozesse laufen gerade auf Hochtouren. Wir erarbeiten ein technisches Dossier für die Klassifikation, das dem Consejo vorgelegt und anschliessend vom Landwirtschaftsministerium freigegeben werden muss. Für den Jahrgang 2017 haben wir eine vorübergehende Erlaubnis zur Produktion von Einzellagenweinen erteilt, um die Produktion nachverfolgen zu können. Es handelt sich um 39 Produzenten und circa 120 Parzellen. Dabei muss man bedenken, dass es in der Rioja 15.500 Produzenten und 120.000 Parzellen gibt. Am Ende wird es sich um eine Nische handeln, Top-Weine, die mit den besten der Welt mithalten sollen. Wir möchten keinesfalls die Struktur der Region verändern und das neue Burgund werden.
Werden die Einzellagenweine sich vor allem im höheren Preissegment befinden?
Nein, das denke ich nicht.

José Luis Lapuente, Direktor des Rioja-Kontrollrats
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José Luis Lapuente, Direktor des Rioja-Kontrollrats
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