Restaurant der Woche: Römerhof Arbon
Herausgeputzte und historische Atmosphäre: Im «Römerhof Arbon» wird das Speisen zum aussergewöhnlichen Gesamterlebnis.
Zu den Römern hat der «Römerhof» zwar keinen direkten Bezug. Ein stattliches Alter hat das 1567 erbaute Haus trotzdem auf dem Buckel. Längst steht der vorbildlich herausgeputzte Riegelbau unter Denkmalschutz. Damit wird ein Diner hier zu einem Gesamterlebnis jenseits des Alltags. Nicht alltäglich ist auch der Lebenslauf von Gerald Bergue, der den «Römerhof» zusammen mit seiner Frau Dominique führt. Er wurde in Malawi geboren, seine Eltern stammen aus Mauritius. Später kam er weit herum und liess sich verschiedentlich inspirieren, unter anderem von keinem Geringeren als Pierre Gagnaire. Seiner Heimat treu bleibt er mit dem Signature-Dish Souvenirs culinaires du Chef. Es ist dies ein Curry mauritischer Art mit bestem Poulet und Crevetten, begleitet von Jasminreis und Tomatenconcassée.
Eine weitere Anspielung an den Inselstaat ist das Orangen-Tiramisu, das Bergue mit einem Mandarinenlikör aus dem mauritischen Haus Chamarel verfeinert. Die Karte umfasst aber auch viel Klassisch-Europäisches. Wir versuchten ein handgeschnittenes cremiges Rindstatar, das mit Wintertrüffel und Schweizer Kaviar bekrönt ist. Ähnlich im Stil und nicht weniger ansprechend war das Tatar vom Thunfisch mit gebratenen Jakobsmuscheln und Remoulade vom Krabbenfleisch. Bei den Primi piatti ragte die Fischpasta mit Perigord-Trüffel heraus. Im Dessertbereich ist neben dem erwähnten Tiramisu besonders die hausgemachte Cremeschnitte zu empfehlen. Sie hat nichts mit den landläufigen Exemplaren gleichen Namens zu tun, sondern präsentiert sich als dekoratives und aromatisch profiliertes Millefeuille. Die mittelgrosse Weinkarte verrät Kennerschaft und Stilwillen.
Römerhof Arbon
Freiheitsgasse 3
9230 Arbon
T: +41 71 4473030
roemerhof-arbon.ch