In den letzten Jahren hat sich das Kleinbasler Rheinbord von der Wettstein- bis zur Dreirosenbrücke zu einer Picknickmeile gemausert. So lange es die Temperaturen erlauben, wird am Ufer gefuttert oder grilliert, als wäre die Promenade ein einziges Open-Air-Gelände. Anderswo ist die privilegierte Lage am Wasser Hoheitsgebiet professioneller Gastronomiebetriebe, in Basel gibt es neben den von der Stadtverwaltung propagierten Buvetten nur eine Handvoll Restaurants.

Eines, das gutes Essen mit dem stimmungsvollen Rhein-Panorama aus der ersten Reihe verbindet, ist das «RhyWyera». Es liegt genau gegenüber dem mit drei Michelin-Sternen ausgezeichneten, besten Restaurant der Stadt im Hotel des «Les Trois Rois» und bietet eine herrliche Sicht auf die Mittlere Brücke und das Grossbasler Stadtbild. Auf der lauschigen Terrasse ist man nahe am bunten Treiben und doch gut abgeschirmt. Innen eine ungezwungene Melange aus mediterranem Charme und moderner Kunst. Im ersten Stock verfügt das historische Haus über eine Stube und einen reizenden Erker. Die saisonale Karte bietet frische Marktküche mit Klassikern wie Entrecôte vom Black Angus mit gratiniertem Markbein und Sauce Bordelaise oder mediterran Inspiriertes, wie rosa gebratene Entenbrust mit Portwein-Dattelsauce, cremigem Bulgur und Rosenkohl.

Über Mittag begeistern fair kalkulierte Tagesmenüs. Wir hatten einen knackigen Blattsalat (statt der Tagessuppe) und butterzarten Hirschpfeffer mit hausgemachten Spätzli, seidig-weichem Rotkraut und buntem Herbstgemüse (das allerdings noch einen Schwenker in Butter hätte vertragen können). Auf der Dessertkarte finden sich Lieblinge wie Crème brûlée, Tiramisu oder pochierte Rotweinbirnen mit Zimtglace. Eine besondere Freude ist der herzliche Service durch die beiden engagierten Pächterinnen.