Restaurant der Woche: Restaurant Falknis
Urige Atmosphäre und eine gepflegte, einfache Küche gibt es im Restaurant «Falknis» in Maienfeld.
Eigentlich wollte Gion Rudolf Trepp in Maienfeld eine zwar gepflegte, aber einfache Küche bieten. Nun ist sein «Falknis» doch wieder zu einer Pilgerstätte für Gourmets geworden. Seine Teller sind zwar tatsächlich schlicht und schnörkellos. Das Gams-Entrecôte mit Wildgarnitur, Wildjus und Butterspätzli sieht kaum anders aus als in jedem gepflegten Restaurant. Der Unterschied offenbart sich am Gaumen. Das charakteristische, aber dezente Aroma des nicht alltäglichen Wilds und die perfekte Garung machen den Mehrwert aus. Ein ähnliches Bild bei der Vorspeise: Eine Wildkraftbouillon erhält man auch sonstwo, aber die Einlage aus sanft pochiertem Wildfleisch ist weit jenseits des Alltäglichen.
Ganz allgemein ist im Herbst das Wildangebot breit; für Vegetarier gibt es einen «Wild-ohne-Wild-Teller». Originell auch das Traubensorbet (Americano?) in Prosecco zum Dessert; und das Safransüppchen in der Espresso-Tasse zum Einstieg wusste ebenfalls zu gefallen. All dies kommt nicht von ungefähr. Gion Rudolf Trepp hat vor Jahren das «Basilic» zur besten Adresse Churs gemacht. In der Zwischenzeit hat er am Walensee etwas kleinere Brötchen gebacken. Nun ist er mit neuer Stilsicherheit zurück. Das «Falknis» mit seiner getäfelten Gaststube ist ein Juwel – kaum vorstellbar, dass das Haus nur knapp vor Abriss und Überbauung gerettet werden konnte. Heute ist es wieder, was es über hundert Jahre war: eine Begegnungsstätte für alle. Der Stammtisch ist nicht von der Gourmetfraktion getrennt, und das stört keineswegs. Man trinkt Bier und Wein – diesen natürlich mit Vorteil aus der Bündner Herrschaft, obwohl die Karte auch anderes zu bieten hat.
Restaurant Falknis
Bahnhofstrasse 10
7304 Maienfeld
T: + 41 81 3021818
www.restaurantfalknis.ch