Tief unten schlängelt sich die Saane durch den Kalkstein, aus dem sie in Jahrtausenden abenteuerliche Klippen herausgewaschen hat. Gleich nebenan überspannt die Zähringerbrücke in weitem Bogen den Fluss; sie hat dem Restaurant den Namen gegeben. Ein Doppelname, denn auch der benachbarte Festungsturm aus dem 13. Jahrhundert ist darin präsent. Am anderen Ufer erblickt man das Häusergewirr der historischen Altstadt, überragt von der charakteristischen Silhouette der Kathedrale.

All das wäre aber nur halb so spektakulär, könnte man es nicht von der Panoramaterrasse aus betrachten. Da braucht es die gelungenen Kreationen aus der Küche von Marcel Conus, damit man zwischendurch den Blick auch einmal auf den Teller senkt. Das Degustationsmenü zelebriert auf hohem Niveau die bekannten herbstlichen Köstlichkeiten von Steinpilzsuppe bis zu Rücken vom schottischen Hirsch.

Auch die Karte weist einen hohen Grad an Saisonalität auf; Wild, Kürbis und Quitten geben den Ton an. Doch auch das Lokalkolorit wird hier stets gepflegt. Mit dem Bénichon-Senf etwa, der den Rehrücken begleitet, kommt eine ausgesprochen freiburgische Spezialität zum Zug, die wiederum mit dem hiesigen Herbstfest in Verbindung steht. Mit Crème de Gruyère und Vin cuit erscheinen noch weitere Terroirprodukte im Angebot.

Letzterer, ein kräftig einreduzierter Fruchtsirup, aromatisiert beispielsweise eine vorzügliche Crème brûlée. Neben dem Gourmetrestaurant verfügt das Haus noch über ein Bistro, das einen entspannten Rahmen bietet, ohne den kulinarischen Anspruch zu vernachlässigen. Nicht zuletzt ist Marcel Conus ein grosser Weinfreund. Er hat sich einen stattlichen Weinkeller zusammengestellt, getreu seiner Devise: «Ohne Wein gibt es keine Liebe und noch weniger ein gutes Essen.»