Im kürzlich eröffneten Restaurant «Osso» unweit der Zürcher Langstrasse steht Gemüse im Mittelpunkt der Küche, Fleisch ist Beilage.
Der Sommer verwöhnt uns an diesem Abend im kürzlich eröffneten Zürcher «Osso». Wir sitzen an der geöffneten Fensterfront und geniessen die letzten Sonnenstrahlen sowie einen der entspanntesten Restaurantbesuche seit Langem. Die freundliche Bedienung mit fränkischem Akzent erläutert das Konzept: Gemüse steht im Fokus, Fleisch ist Beilage.
Zum Auftakt gönnen wir uns Gurkenkimchi mit frischem Pfirsich, Radisli und Rinderzunge sowie den Nose-to-Tail-Klassiker Peterlisalat mit Markbein, der mit Salzzitronen daherkommt. Beides vorzüglich, frisch und leicht. Dazu sehr zeitgemäss und modern anmutend, ohne in Kopfgeburten zu resultieren – so wie jedes Gericht, das wir an diesem Abend im «Osso» kosten dürfen.
Auf die Teller kommen nur vollständig verarbeitete Tiere von lokalen Höfen. Zeitgemäss, genau. Hinter dem Projekt stecken die Macher des «Rosso» und der «Bar Basso», beide ebenfalls in Zürich. In Letzterer wirkte auch die Küchenchefin des «Osso», Sanne Eisenring, bereits zuvor.
Es geht weiter mit dem Spinatknödel, der mit Joghurt, Peterlisalat und geräucherten Tomaten kredenzt wird, und dem Ossobuco Gremolata mit Polenta-Pommes und Karotten. Auch diese Teller überzeugen und wir würden sie sofort wieder bestellen. Zum Dessert gönnen wir uns das Kirschenkompott mit Mascarpone, Schoggierde und Granola. Eine Komposition, die uns noch Tage danach durch den Kopf schwirrt. Weil so einfach wie genial. Ein gelungener Abend in einem Restaurant, das die Zürcher Gastrolandschaft wirklich bereichert. Lediglich die Weinkarte könnte etwas aufregender sein. Aber das ist nur ein Detail.
Essen 47 von 50
Service 18 von 20
Weinkarte 17 von 20
Ambiente 10 von 10
GESAMT 92 von 100
Restaurant Osso
Zollstrasse 121
8005 Zürich
T: +41 44 5237633
ossozuerich.ch
