Restaurant der Woche: Lupo
Die drei Szene-Gastronomen Claudio Sacchi, Patrick Schindler und Armin Azadpour eröffneten bei der Zürcher Kalkbreite das neue «Lupo».
Ja, gibt’s denn hier was gratis? Es scheint, als stürme halb Zürich seit der Wiedereröffnung der Lokale von Mittwoch bis Montag ins «Lupo». Nein, gratis gibt es nichts, aber preiswert, lecker und gesellig ist es hier an der Kalkbreite im Kreis 4. Nur wenige Schritte von der Szene-Bar «Sacchi» eröffnete Claudio Sacchi gemeinsam mit Patrick Schindler und Armin Azadpour das «Lupo».
Gelbe PVC-Streifen entlang der Scheiben sind optisch das ebenso diskutable wie prägende Element des Lokals. Reservieren kann man nicht. Ein Glas Franciacorta im Stehen und ein wenig Geduld, spätestens dann hat Sacchi einen Platz am Tresen oder an einem Tisch bereit. Ohnehin trifft man im «Lupo» auf Serviceleute, die richtig viel Lust haben, dem Gast eine gute Zeit zu schenken. Allen voran Tobias Thomann. Der entspannte und fachkundige Bündner Sommelier vertiefte sich während seiner Zeit als Sommelier im Kopenhagener Sterne-Lokal «Relae» in die Welt der Naturweine.
Er empfiehlt die Puntarelle an Sardellendressing als erfrischenden Einsteiger – und trifft damit voll ins Schwarze. Knackiges, saisonales Gemüse und dazu diese säuerliche, umamigetränkte Sauce, wow. Was übrig bleibt, wird mit einem Löffel oder mit Foccacia weggeputzt. Die hausgemachten Bucatini – dicke Spaghetti – stehen der Vorspeise in nichts nach. Derzeitiger Favorit ist die Pomodoro-Variante, bei der geräucherte Nüsse für Tiefe und eine wohlige Überraschung sorgen. Wer nicht auf die grossartige Naturwein-Auswahl setzt, gönnt sich einen Negroni oder einen anderen kreativen Drink von Azadpour. Gut möglich, dass im «Lupo» aus einem vermeintlich schnellen Apéro ein ausufernder, spassiger Abend wird.
INFO
Lupo
Badenerstrasse 155
8004 Zurich
lupo.bar