Restaurant der Woche: Jean-Jacques Rousseau
Das «Jean-Jacques Rousseau» bietet schnörkellose Küche par excellence.
Vor 250 Jahren wurde der grosse Philosoph Jean-Jacques Rousseau von hier weggejagt. Zu gefährlich waren seine bahnbrechenden Schriften. Heute schmückt man sich umso lieber mit seinem klingenden Namen. Doch wenn man hier auf der Terrasse sitzt, vergisst man gerne solche historischen Spitzfindigkeiten. Zu idyllisch ist der Blick über den Park auf den See – anspruchsvolle Lokale mit Seeanstoss gibt es am Bielersee ja nicht beliebig viele. Hier schweift das Auge über das mittelalterliche Städtchen Erlach in Richtung St. Petersinsel, wo Rousseau Asyl gesucht hatte.
Und natürlich auf den Teller, denn hier wird eine schnörkellose, auf das Produkt fokussierte Küche geboten. Viel Fisch natürlich, etwa im Menü «Aqua». Felchen vom nahen See mit glasierten Trauben, Noilly-Prat-Risotto und einem schmucken Gemüsewürfel, aber auch Meeresbewohner wie die duettierenden Langustinen und St. Jacques. Nicht weniger vielfältig ist die Fleischküche, obwohl Jean-Jacques Rousseau einen Hang zum Vegetarismus hatte. Im Herbst vor allem Wild, etwa Hirschcarpaccio mit Parmesanspänen, oder klassisch anmutende Medaillons vom Rehrücken an Preiselbeerensauce mit Spätzli und Wildgarnitur. Nicht zu vergessen die Wachtel, begleitet von Topinambur, Pastinaken und blauen Kartoffeln. Den Abschluss bildet Zwetschgenkuchen mit Mandeln und Cheesecake-Eis; das Menü «Terra» bietet an gleicher Stelle Schokoladensablé mit Vanillemousse und Quitten aus dem Seeland. Von früheren Besuchen haben wir die Macarons in bester Erinnerung. Dass die Weinkarte primär auf Regionales setzt, versteht sich von selbst – immerhin sitzt man hier inmitten der Reben der Drei-Seen-Region.
Hôtel Jean-Jacques Rousseau
Promenade Jean-Jacques Rousseau 1
2520 La Neuveville
T: + 41 32 7523652
www.jjrousseau.ch