Restaurant der Woche: Homann
Daniel und Horst Homann übernahmen die Küche des «Homann» und machten das Restaurant zu einer der besten Adressen des Landes.
Abgelegenere Orte gibt es in der Schweiz nur wenige. Der Ostzipfel des Landes wird über das Unterengadin erreicht, die Anreise von Innsbruck dauert nur halb so lang wie jene von Zürich. Meistens kommt man wegen des Skifahrens hierher oder wegen des Duty-free-Angebots. Seit einigen Jahren ist aber auch die Gastronomie ein guter Grund für eine Samnaun-Fahrt, denn das «Homann» gehört mittlerweile zu den besten Adressen hierzulande.
Wie ein grosses Chalet präsentiert sich das sympathische Hotel; von aussen betrachtet würde man hier dennoch keinen Gourmettempel erwarten. In den Olymp gebracht haben das Lokal die Brüder Daniel und Horst Homann, wobei seit Kurzem Daniel allein für die Küche verantwortlich zeichnet. Er zelebriert im Wesentlichen klassische Hochküche mit etwas Terroireinschlag, wie Pilzstaub und Waldkräuter-Mousse bei den Apéro-Häppchen zeigen. Gut erinnern wir uns zudem an die Variation von Kirsche und Gänseleber, nicht zuletzt wegen der Kirsche, die Homann sehr realitätsnah aus Leber nachgebildet hat. Oder an den Steinbutt an einem Sud aus Mais und Zitronengras samt Radieschen und Pak Choi.
Magistral gelingt auch der Hauptgang, ein Sommerböckchen in einem Akkord aus Apfel, Brombeere und Sellerie. Der Ausklang des Menus ist geprägt von Patissier Philipp Weichselbaum. Mit seinen Kreationen zeigt der junge Wiener Ehrgeiz und hohes Handwerk. Zu nennen wären hier ein Kalamansi-Mohrenkopf, eine neu interpretierte Linzertorte und ein nachgebildetes Ferrero Rocher. Zu beachten ist, dass die Gourmetabteilung hier nur während der Saison und von Donnerstag bis Samstag geöffnet ist.
Hotel Homann
Ravaisch Strasse 12
7563 Samnaun-Ravaisch
T: +41 81 8619191
www.hotel-homann.ch