Im «Atlantis» gingen früher die Stars ein und aus. Freddie Mercury gab am Flügel der Bar ein Privatkonzert, und Grace Jones kam gleich mit grossem Gefolge. Das Hotel am Uetliberg galt als architektonisches Meisterstück der Nachkriegsmoderne. Aber irgendwann waren die glanzvollen Zeiten vorbei. Das Haus versank in der Bedeutungslosigkeit. Jetzt will es, umfassend renoviert, wieder an die erfolgreichen 1960er- und 1970er-Jahre anknüpfen.
Vom Start weg glänzt das «Atlantis» mit seinen zwei Restaurants. Im «Hide & Seek» steht Bastian Mantey am Herd. Der 37-Jährige ist ein polyglotter Zauberer der Kulinarik.
In dem elegant-modern eingerichteten Restaurant lässt er eine internationale Fusionsküche servieren und greift dabei auf Erfahrungen zurück, die er in Tophäusern in Bangkok, Kuala Lumpur und Bali gesammelt hat. «Surf und Turf» – hauchzartes, angrilliertes Schweizer Wagyubeef-Sashimi ergänzen sanft pochierte Hummermedaillons kontrastreich. Rucola steuert sein nussiges und ein Gel von der Bergamotte ein fruchtiges Aroma bei, abgerundet von einem Hauch französischem Trüffel.
Als Hauptgang bringt Mantey ein auf den Punkt gegartes Bisonfilet mit kräftigen Röstaromen auf den Tisch. Es wird von Kürbispüree begleitet und von frittierten Austernpilzen sowie Pulver von schwarzem Knoblauch getoppt. Auch hier lässt der Koch fruchtige Noten in Form eines Orangengels einfliessen.
Das süsse Finale überrascht mit einer wohlkomponierten Komplexität: Der «Thaigarten» besteht aus einem Ring von Panna cotta, in das ein Kokosnussbällchen eingebettet ist. Sticht man es an, ergiesst sich junge Kokosnussmilch, umspielt von Noten von Tamarinde, Passionsfrucht und Lotosblüten. Ein Traum! Und ein gut gelaunter Service lässt den Abend zu einem rundum genüsslichen Event werden.
BEWERTUNG
Essen 43 von 50
Service 18 von 20
Weinkarte 17 von 20
Ambiente 8 von 10
GESAMT 86 von 100
Hide & Seek
Hotel Atlantis by Giardino
Döltschiweg 234
8055 Zürich
T: +41 44 4565544
www.atlantisbygiardino.ch/dining/#hideandseek
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