Restaurant der Woche: Gamper
Im Zürcher Restaurant kann nicht reserviert werden. Man geht spontan hin, um einfach gut zu essen. In der Weinbar ein Haus weiter kann eine allfällige Wartezeit überbrückt werden.
Im «Gamper» geht es um gutes Essen. Um sehr gutes Essen. Nicht mehr und nicht weniger. Angeboten wird ein Viergangmenü, das Küchenchef Marius Frehner laufend modifiziert. Mal wöchentlich, mal täglich, je nach Produkteangebot. Auch ein Reservationssystem braucht das «Gamper» nicht, denn reservieren kann man nicht. Hier kommt man spontan her, um einfach gut zu essen. Die Betreiber haben kürzlich nur ein Haus weiter eine Weinbar eröffnet, in der sich eine allfällige Wartezeit überbrücken lässt oder ein Absacker getrunken werden kann.
Wir entscheiden uns zum Apéro für einen erstklassigen Salsiz zum Selberschneiden, Oliven und auf dem Holzkohlegrill geröstetes Brot – der Grill ist übrigens das liebste Küchenutensil des Chefs. Als ersten Gang reicht man uns eine Randenkaltschale, verfeinert mit Sherryessig, eine perfekt abgestimmte Komposition mit genau der richtigen Balance aus Erdigkeit, Süsse und Säure, danach gibt’s ein Stundenei mit cremiger Sauce und über dem Feuer grilliertem Salat, was auf den ersten Bissen etwas unspektakulär daherkommt, aber mit jedem Löffel an Klasse zulegt. Als Hauptgang schliesslich bringt uns der unprätentiös-sympathische Kellner eine ganze Lammschulter vom Grill, die er dann zum Anrichten wieder in die Küche trägt. Dazu gibt es gerösteten Kohlrabi. Ein vermeintlich einfaches Gericht, das aber an Delikatheit kaum zu überbieten ist. Da wir noch Wein im Glas haben, entscheiden wir uns für Käse statt Dessert. Der perfekt gereifte, erstklassige Gruyère wird uns mit seinen Salzkristallen noch lange in Erinnerung bleiben. Das «Gamper» ist zugleich Sehnsuchts- und Wohlfühlort für Leute, die erstklassiges Essen ohne Allüren schätzen.
Gamper Restaurant
Nietengasse 1
8004 Zürich
T: +41 44 2211177
www.gamper-restaurant.ch