Restaurant der Woche: Afghan Anar
Eine herzliche Exkursion in die afghanische Küche kann im «Afghan Anar» in Zürich erlebt werden. Authenzität wird in dem gemütlichen Lokal großgeschrieben.
Die afghanische Küche zählt hierzulande zu den grossen Unbekannten. Dabei ist sie überaus raffiniert und wie die mit ihr verwandte persische Küche reich an duftenden Gewürzen. Einen Besuch im «Afghan Anar» gleich hinter dem Zürcher Limmatplatz rechtfertigen alleine schon die täglich frisch zubereiteten Teigtaschen, auf Paschtunisch Mantu genannt. In den dünnen, handgezogenen Teig kommt über Stunden geschmortes Rindfleisch, dessen besonderen Reiz eine Würzmischung mit Chili sowie getrockneten Trauben und Aprikosen ausmacht. Anders als bei den tibetischen Momos ist der Spass mit den Teigtaschen und einer scharfen Sauce – in diesem Fall einem Chili-Öl – aber noch nicht vorbei: Zu den Mantu gibt’s noch ein Ragout aus bissfesten gelben Linsen, frische Granatapfelkerne und Chaka, einen cremigen, dichten Quark, der in Afghanistan fast alle Gerichte begleitet.
Inhaber Akram Sattary, der einst als Flüchtling in die Schweiz kam und seine Laufbahn als Gastronom 2015 mit einem Streetfood-Stand begann, importiert zahlreiche Zutaten direkt aus der alten Heimat. Authentizität ist ihm ebenso wichtig wie die Integration von Landsleuten, denen er in seiner Küche Arbeit gibt. Weitere Beweise für Sattarys Liebe zur zeitintensiven Küche Afghanistans sind das wahlweise mit Frischkäse und mariniertem Kürbis oder Kartoffeln und Lauch gefüllte Fladenbrot (Bolani) und Schmorgerichte wie die Lammschulter mit Karotten, Mandeln und Rosinen. Der Service im einfachen, aber sehr gemütlichen Lokal ist wohltuend herzlich, der Chef selbst sowieso. Eine empfehlenswerte kulinarische Exkursion.
Afghan Anar
Fierzgasse 22
8005 Zürich
T: +41 44 2231787
www.afghananar.ch