Niederösterreich: Ein Bild von einem Land
Von der Wachau bis zum Schneeberg, von den Kellergassen des Weinviertels bis in den Wienerwald: So reich und vielfältig wie die Kulinarik ist auch die Natur- und Kulturlandschaft in Niederösterreich.
153 Kilometer
Diese Strecke legt der »Kamp« zurück auf seinem Weg von der Quelle im Grenzgebiet zwischen Oberösterreich und Niederösterreich bis Altenwörth, wo er in die Donau mündet. Damit ist der Kamp der längste Fluss des Waldviertels. Während das Kamptal im Oberlauf bis Rosenburg nur schwer zugänglich und von drei Stauseen geprägt ist, bestimmen im Mittellauf idyllische Flussbäder wie hier in Plank am Kamp das Bild. Im Unterlauf weitet sich der Fluss und wird gesäumt von mehr als 3900 Hektar Rebfläche. Das Kamptal ist eines der bekanntesten Weinbaugebiete Österreichs und vor allem für seine Grünen Veltliner und Rieslinge hochgeschätzt.
44,6 Prozent
Am 1. März 1986 wurden die NiederösterreicherInnen gebeten darüber abzustimmen, ob das Bundesland erstmals in seiner Geschichte eine eigene Landeshauptstadt bekommen soll. Bis dato war der Sitz der niederösterreichischen Regierungsbehörden immer in Wien. 56 Prozent aller Teilnehmer an der Volksbefragung stimmten für die Idee einer Landeshauptstadt. Und bei der Standortfrage setzte sich »St. Pölten« mit 44,6 Prozent gegen Krems (29 Prozent) und Baden (acht Prozent) durch. Vor 35 Jahren, am 10. Juli 1986, wurde St. Pölten schließlich Landeshauptstadt von Niederösterreich.
13.858 Hektar
Mit dieser Anbaufläche ist das Weinviertel die größte Appellation in Österreich. Und gut die Hälfte der Weingärten ist mit Grünem Veltliner bestockt. Der architektonische Star im Weinviertel sind allerdings die alten Kellergassen. Mehr als 1100 davon gibt es noch in der gesamten Region, und sie werden heute gehegt und gepflegt als historische Zeugnisse für die große Weinbautradition in dieser Region Niederösterreichs.
716 Meter
Mit dieser Höhe ist der »Peilstein« zwar nicht der höchste Gipfel im Wienerwald (das ist der Schöpfl mit 893 Metern), aber er ist einer der markantesten und beliebtesten Berge in der Region Wienerwald. Denn der Peilstein hat nach Westen hin zahlreiche steil abfallende Felsstürze und eignet sich daher ganz besonders für Kletterer. Zur Zeit der Kelten, also vor gut 2500 Jahren, wurde der Berg übrigens als Druidenaltar genutzt, so die Annahme. Eine spezielle Felsformation wurde demnach benutzt, um Sonne und Sterne anzupeilen und den Jahreszeitenlauf zu bestimmten – daher auch der bis heute verwendete Name des Berges.
4000 Jahre
Die Weinbauregion »Traisental«, zwischen dem Südufer der Donau und der Landeshauptstadt St. Pölten gelegen, gehört topografisch bereits zum Mostviertel – ist aber dennoch eines der ältesten Weinanbaugebiete Österreichs. Funde belegen, dass hier bereits vor 4000 Jahren, in der Bronzezeit, Wein verarbeitet wurde. Als eigenständige Appellation firmiert das Traisental allerdings erst seit 1995 und ist damit das jüngste Anbaugebiet Niederösterreichs. Und eines der kleinsten: Auf den gerade einmal 815 Hektar Rebfläche werden vorwiegend Grüne Veltliner mit viel Frucht und Würze produziert.
35 Kilometer
Mehr als 2800 Kilometer fließt die Donau durch insgesamt zehn europäische Staaten. Doch kaum ein Abschnitt ihres langen Weges ist von solch landschaftlicher Schönheit und so gespickt mit Sehenswürdigkeiten wie die 35 Kilometer durch die Wachau. Beginnend mit »Stift Melk« passiert man die Burgruine »Aggstein«, fährt vorbei an den idyllischen Orten Spitz und Weißenkirchen, lässt Dürnstein mit seiner berühmten Ruine und Krems links liegen, während aus der Ferne das prächtige Benediktinerstift »Göttweig« grüßt. Und wenn dann noch an den steilen Terassen der Wein wächst und die Marillenbäume blühen, meint man, im Paradies gelandet zu sein.
2076 Meter
Das »Schneebergmassiv« südwestlich von Wien ist mit 2076 Metern die höchste Erhebung Niederösterreichs. Das Massiv, zu dem auch die »Rax« gezählt wird, ist Teil der Region Wiener Alpen – und versetzt die Bundeshauptstadt in die glückliche Lage, die einzige Millionenstadt in Europa zu sein, von der aus man an klaren Tagen eine prächtige Sicht auf einen Zweitausender hat. Im Schneebergmassiv entspringt übrigens auch die 1. Wiener Hochquellenwasserleitung, die seit 1873 die Hauptstadt mit frischem Wasser versorgt. Und dank einer Zahnradbahn ist der Schneeberg auch Woche für Woche ein beliebtes und leicht zugängliches Ausflugsziel für Tausende Menschen aus dem gesamten Umland.