Claudio Tamborini, Guido Brivio, Marco Romano, Angelo Delea und Feliciano Gialdi (v.l.n.r.).

Claudio Tamborini, Guido Brivio, Marco Romano, Angelo Delea und Feliciano Gialdi (v.l.n.r.).
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Neuer Jahrgang: Tessiner Merlot vierhändig

«Quattromani», der gemeinsame Merlot der vier Tessiner Weinproduzenten Brivio, Delea, Gialdi und Tamborini überzeugt mit dem neuen Jahrgang 2016.

Es gibt hierzulande einige Weine, die sich der Zusammenarbeit von befreundeten Produzenten verdanken. Die Winzer steuern eines oder mehrere Barriques ihres besten Weins zu einer Cuvée bei und füllen diese als gemeinsames Gewächs ab. Fraglich bleibt dann jeweils, ob der teure Wein besser ist als seine Einzelteile – ein geschickter Marketingzug ist er in jedem Fall. Und alle Beteiligten profitieren vom gemeinsamen Meinungs- und Erfahrungsaustausch.
Pioniere in der Deutschweiz sind diesbezüglich die Schaffhauser Weingüter Bad Osterfingen und Baumann. Ihr Pinot Noir «Zwaa» debütierte 1994 und zählt auch heute noch zu den besten Schweizer Blauburgundern. Sechs Jahre später zogen die Tessiner nach. Gleich zu viert und mit klingenden Namen versehen. Guido Brivio, Angelo Delea, Feliciano Gialdi und Claudio Tamborini zählen zu den Granden der Merlothochburg. Zusammen erzeugen sie weit mehr als die Hälfte der kantonalen Produktion.
Ihr «Quattromani» enthält Merlot aus dem Locarnese, dem Mendrisiotto, den Tre Valli und dem Luganese. 2000 war der erste, mit viel Pomp und einer indischen Schönheitskönigin als Patin eingeführte Jahrgang. Eben wurde im «Schweizerhof» in Luzern der 2016er vorgestellt. Er resultiert aus einer kleinen Ernte (16'000 statt wie üblich 30'000 Flaschen) und gefällt mit seiner eher kühlen, eleganten, straffen Art.
Zur Reise über den Gotthard haben die vier «Muskettiere» Marco Romani, CVP-Nationalrat und Präsident des Branchenverbandes Schweizer Reben und Wein, geladen. Er durfte als Götti die erste Flasche entkorken und der Stiftung Elisa in Locarno einen Scheck von 10'000 Franken zur Pflege von schwerstkranken Kindern überreichen. Die Luzerner verdankten es ihm mit Applaus.

Martin Kilchmann
Martin Kilchmann
Wein-Chefredakteur Schweiz
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