Andreas Caminada mit dem Spitzenkoch Rodolfo Guzman aus Chile und Andreas Bärtsch, Partner der Quant AG Flims.

Andreas Caminada mit dem Spitzenkoch Rodolfo Guzman aus Chile und Andreas Bärtsch, Partner der Quant AG Flims.
© Tina Sturzenegger

Nachhaltig denken, nachhaltig kochen

FOTOS: Am Future Dialog 2019 diskutierten Spitzenköche wie Andeas Caminada und René Redzepi über innovative Konzepte.

Es waren zwar müde, aber auch erfüllte Gesichter, die am Montagabend auf «Schloss Schauenstein» in Fürstenau zusammensassen. Denn es wurde herzhaft und engagiert diskutiert am Future Dialog 2019, organisiert von graubündenVIVA, das zum Ziel hat, nachhaltige und zukunftsweisende Ernährungssysteme anzudenken und weiterzuentwickeln. Dies gemeinsam mit Spitzenköchen aus aller Welt, Wissenschaftlern, Bauern und Food-Experten. Gastgeber und Drei-Sterne-Koch Andreas Caminada zeigte sich beeindruckt von all den Inputs und Vorträgen, die auf «Schloss Schauenstein» gehalten wurden: «Ich habe neue Denkanstösse erhalten. Wann ist Regionalität gut und wann sind etwa doch Tomaten aus Spanien sinnvoller?». 

Auch Spitzenkoch Rodolfo Guzman aus Chile kam ins Nachdenken: «Wir hatten kaum Regen diesen Winter. Dies wird sich auf die Ernte der Bauern und somit auf meine Arbeit auswirken.» Denn Guzmann kocht mit Produkten aus seiner nächsten Umgebung, mit den Schätzen der Natur. Er zeigte sich überrascht, dass im Bündnerland so viele Bauern bereits biologisch produzieren: «Bei uns kosten Gemüse und Früchte im Supermarkt gleich viel wie die biologische Ware auf dem Markt. Da müsste ein Umdenken stattfinden und mehr Anreize für die Biobauern geschaffen werden.»

Auch René Redzepi aus dem Spitzenrestaurant «noma» in Kopenhagen ist nach Fürstenau gereist. Er tut schon allerhand, um den drohenden Klimawandel zu umgehen. Im Kleinen, wie er sagt – und step by step: «Wir haben ausschliesslich ein vegetarisches Menu im Sommer, das sehr gut läuft. Ausserdem haben wir zwei vegetarische Tage für die Mitarbeiter pro Woche. Mit Lebensmittelabfällen produzieren wir Biogas. Es gibt aber noch viel zu tun», sagt er. Und fügt selbstkritisch an: «Die Leute sitzen in den Fliegern, nur um einmal bei uns essen zu können.» Das Bewusstsein schärfen, das Wissen erweitern, Innovationen und neue Ideen andenken – darum ging es am Future Dialog 2019. Nun möchte graubündenVIVA auch die Bevölkerung miteinbeziehen und etwa ein Festival organisieren. Auf die hoffentlich nachhaltige Fortsetzung darf man also gespannt sein…

www.graubuendenviva.ch

Denise Muchenberger
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