Chris, Sandra und Viseslav haben es ins Finale von MasterChef Schweiz geschafft.

Chris, Sandra und Viseslav haben es ins Finale von MasterChef Schweiz geschafft.
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MasterChef: Sandra gewinnt im grossen Finale

FOTOS: Hobbyköchin Sandra Girbal überzeugte in der finalen Episode nicht nur durch Handwerk, sondern vor allem mit ihrem Wagemut und holt sich den Titel MasterChef Schweiz.

Im grossen Finale der ersten MasterChef Schweiz Kochshow stellten sich die drei Kandidaten Sandra, Chris und Viseslav ein letztes Mal der hochkarätigen Jury: Die Sterneköche Andreas Caminada und Nenad Mlinarevic sowie Spitzenköchin Elif Oskan machten es den Kandidaten mit den finalen Challenges nicht einfach. «Es ist ein langer Weg gewesen bis hierher, jetzt werden wir herausfinden, was ihr auf dieser MasterChef Reise gelernt und mitgenommen habt», so Caminada vor der Bekanntgabe der letzten beiden Challenges.

Fisch, Krustentieren und Muscheln

In der ersten Runde drehte sich alles um Meeresfrüchte: In nur 45 Minuten mussten die Kandidaten ein Gericht servieren, das aus Fisch, Krustentieren und Muscheln besteht – wobei sich die einzelnen Zubereitungsmethoden nicht wiederholen durften. Viseslav entschied sich für grillierten Hummer, frittierte Jakobsmuscheln und rohe Austern. Trotz guter Bisque, fehlte der Jury insgesamt das Konzept dahinter.

Kandidat Chris setzte hingegen auf gebratenen Kabeljau, roh marinierten Langostinenschwanz und gedämpfte Muscheln. Leider fehlte der Jury auch hier das gewisse Etwas: «Die Beurre blanc ist grandios, aber alles ein bisschen vorhersehbar», so Caminada. Heiss her ging es vor allem bei Hobbyköchin Sandra, die in der Challenge eine besondere Herausforderung sah, nicht zuletzt aufgrund ihrer Intoleranz gegenüber Meerestieren: Sie flambierte, frittierte und brutzelte.

«Mittlerweile können alle gut kochen, alle Gerichte waren toll, sie sind komplexer geworden und es ist eine extreme Entwicklung zu sehen», so Caminada. «Dennoch muss einer gehen und wir haben uns die Entscheidung nicht leicht hat gemacht.» Nachdem Sandra mit ihrer Seafood-Kombi am meisten überzeugen konnte, musste sich der 31-Jährige Viselav kurz vor der entscheidenden Aufgabe verabschieden. «Mega schade, aber heute hat die Filigranität ein bisschen gefehlt», so Nenad Mlinarevic.

Menü in drei Gängen

Für Sandra und Chris geht es in der letzten Challenge um den finalen Sieg – dafür wird im Kochstudio sogar der rote Teppich ausgerollt. Die Vorgabe: Ein grandioses Drei-Gänge-Menü. Was gekocht werden soll, wird nicht vorgegeben, nur die Zeit von insgesamt 130 Minuten. «Hier ist vor allem Kreativität gefragt» so Mlinarevic. Und kreativ wird es vor allem bei Sandra: Für ihre Ceviche mit grünem Apfel und Avocado Glace kommt nicht nur der Bunsenbrenner zum Einsatz, sondern auch Flüssigstickstoff für das Glace.

Für den Hauptgang setzt die  Lehrerin zudem auf ein veganes Gericht – ein besonderes Wagnis laut Mlinarevic. Die Auberginen-Tapenade wird geräuchert, dazu kommt eine vegane Crème fraîche aus Cashew Nüssen, Fenchel sowie einer Safransauce. «Geschmacklich gut gelungen, es ist zwar keine Crème fraîche aber es macht Spass. Sie hat das Risiko auf sich genommen und es ist gelungen», so Caminada.

Chris serviert zur Vorspeise Langustinenschwanz mit Koriandervinaigrette und Yuzu-Butter. Für den Hauptgang entscheidet er sich für Nierenzapfen mit Dreierlei von der Zwiebel als Püree, frittiert und gepickelt mit einer Portweinreduktion und asiatischem Twist. Caminada zeigt sich überzeugt, nachdem es für die Vorspeise einige Kritikpunkte gab: «Ich liebe Zwiebel, sie passen hervorragend zum roten Fleisch. Ein harmonisches Gericht.»

Sanddorn-Glace mit Sabayon vs. Himbeertörtchen

Allerdings scheint das Dessert dann aber nicht richtig gelingen zu wollen. Chris probiert im Finale erstmals Glace mit Einsatz des Flüssigstickstoffs, nimmt allerdings zu wenig davon, weshalb die Konsistenz zu flüssig wird. Sein in eigenen Worten «misslungenes» Sanddorn-Glace kombiniert er mit seinem persönlichen Lieblingsdessert Sabayon, das für die Jury aber insgesamt viel zu süss daherkommt. «Sensorisch nicht so toll, aber irgendwie auch spannend», so Mlinarevic.

Sandra setzt hingegen auf das Lieblingsdessert ihres Mannes: Himbeertörtchen mit Mürbeteig, Pistazie und einer Crème pâtissière. Für Caminada ein gelungenes Dessert, auch wenn es etwas zu «schwer» war. Am Ende ging es um die Frage, wer insgesamt besser performt hat – und die Wahl fiel auf Sandra: «Wenn du von einer neuen Kochtechnik hörst, probierst du sie gleich aus und beherrscht sie dann auch», so Caminada, der die junge Hobbyköchin zur ersten MacherChefin der Schweiz kürt.

Rafaela Mörzinger
Redaktions- und Portalmanagerin Falstaff Schweiz
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