Markus Molitor: Selfmade-Man und Einzelkämpfer
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Markus Molitors Karriere begann bescheiden – und wagemutig. Im jugendlichen Alter von nur 20 Jahren konnte Molitor für vergleichsweise wenig Geld Haus Klosterberg erwerben, ein aus dem 19. Jahrhundert stammendes Gehöft vis-à-vis des Orts Zeltingen. Den angrenzenden Steilhang, zehn Hektaren gross, kaufte er von 50 Eigentümern zusammen. Das war Mitte der Achtzigerjahre. Die zwei Hektaren im Besitz seines Vaters waren viel zu wenig, um rentablen Weinbau zu betreiben – geschweige denn, drei erwachsene Söhne zu ernähren. Im Weinfach sind heute zwar auch Molitors zwei Brüder – «der Vater hat uns Weinbau vorgelebt» –, doch nur Markus Molitor ging den Weg zum eigenen Weingut.
«Als ich anfing, hatte ich kein Geld. Und die Banken waren sehr zurückhaltend mit Krediten. Denn sie hatten massive Wertberichtigungen auf Weinbergsbesitz in ihren Büchern.» Innerhalb weniger Jahre waren die Grundstückspreise von 80 D-Mark pro Quadratmeter auf 20 gefallen. Diese Krise der Achtzigerjahre war eine Zäsur, aber auch eine Chance. Das erkannte Molitor früh – und weitete seine Rebflächen kontinuierlich aus: Heute bewirtschaftet er 100 Hektaren.

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Von zwei Hektaren auf 100 in 30 Jahren – das macht dem geradezu fanatischen Winzer kaum jemand nach. Kein Wunder, dass Molitors Preisliste hundert Positionen enthält. Und dabei liegt immer noch ein Vielfaches von Kelterungen bei ihm im Keller – und wartet darauf, erst nach Jahren der Reife in der Verkauf zu gelangen.
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Bezugsquelle
Molitor-Weine sind in der Schweiz erhältlich über www.ullrich.ch
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