Christian Zandonella

Christian Zandonella
© Zlouma Zlousic

»Man fühlt sich wie in einem Retreat-Hotel«

Christian Zandonella, General Manager des »The Ritz-Carlton, Vienna«, über Ringstraßenhotels und die Eigenheiten der Gäste aus verschiedensten Nationen.

FALSTAFF: Herr Zandonella, was ist das Besondere an einem Hotel wie dem »The Ritz-Carlton, Vienna«?
Christian Zandonella: Ich sage immer, das Erlebnis »The Ritz-Carlton, Vienna« weckt das Gefühl, in einem Retreat-Hotel zu wohnen – nur dass Sie sich dabei mitten im Herzen der pulsierenden Stadt befinden. Schon allein deshalb, weil unsere Gäste einen in Wien einzigartigen und großzügigen Freiraum für ihr Wohlbefinden vorfinden: Wir haben eine Rooftop-Bar und noch zwei weitere Bars, eine Club-Lounge, zwei Restaurants und einen 1000-Quadratmeter-Luxus-Spa mit Pool. Und dann ist da noch die Nähe zum Stadtpark. Das hebt uns von den anderen Stadthotels doch etwas ab.

Aus welchen Ländern kommen die meisten Gäste?

Unsere Restaurants leben hauptsächlich vom Wiener Publikum. Das sind ungefähr neunzig Prozent. Hotelrestaurants haben es ja nicht immer einfach. Bei uns sieht das zum Glück anders aus, die Wiener haben unsere Restaurants, das »Pastamara – Bar con Cucina« und das »Dstrikt Steakhouse«, sehr stark angenommen. Im Hotel haben wir hauptsächlich amerikanische Gäste. Nummer zwei sind aber schon die Österreicher. Der Rest verteilt sich dann auf viele andere Nationalitäten. Es freut uns aber doch sehr, dass die Österreicher unser Hotel schätzen und lieben gelernt haben. Das liegt auch an der Anbindung, man ist von uns in 20 Minuten am Flughafen. Viele Geschäftsleute schätzen unser Angebot, sie können hier wunderbar ihre Geschäftspartner einladen, ob ins Restaurant oder in die Rooftop-Bar, man muss nicht irgendwo hinfahren.

Was sind eigentlich die ganz speziellen Eigenheiten der Stadt Wien?
Da Wien ja als Weltstadt und Metropole gleichzeitig auch Weinbaugebiet ist, schätzen die Menschen hier gutes Essen und guten Wein besonders. Den grantigen oder schlecht gelaunten Wiener hab ich eigentlich nie kennengelernt, den muss man mir erst vorstellen. Meiner Meinung nach ist der Wiener ein Genießer, deshalb ist es wichtig, ein entsprechendes gastronomisches Angebot zu haben. Und ich glaube, das haben wir.

Gibt es besondere Eigenheiten bei den Gästen, abhängig von den Nationalitäten?  

Ja natürlich. Wir haben ja die verschiedensten Kulturen im Haus. Die Amerikaner zum Beispiel schätzen es, wenn man sich für ihre Loyalität bedankt. Also wenn man erwähnt, dass sie öfter in einem »The Ritz-Carlton« wohnen. Für die Leute aus dem Mittleren Osten ist das nicht so wichtig, dafür wollen die meistens einen sehr persönlichen Kontakt zum Hoteldirektor und zu den diversen Managern und Mitarbeitern im Haus. Sie mögen es auch, dass wir bestimmte Speisen haben, aber auch Fernsehkanäle, die sie präferieren. Für den russischen Gast ist hingegen das Thema Shopping sehr wichtig und dass er zu allen möglichen und unmöglichen Zeiten etwas zu essen bekommt. Deshalb haben wir für diese Gäste auch Listen von Lokalen, in denen sie zum Beispiel noch um vier Uhr nachmittags ein Mittagessen bekommen. Für die deutschen Gäste ist wiederum unser Swimmingpool und der Spa-Bereich sehr wichtig – und dass man das Fenster im Zimmer auch aufmachen kann. Und der österreichische Gast legt großen Wert auf ein ausgiebiges Frühstück. So hat jeder seine Eigenheiten.


Erschienen in
Falstaff Spezial The Ritz-Carlton, Vienna 2019

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