«Le Petit Producteur»: Wissen woher der Käse kommt

Unter dem Label «Le Petit Producteur» kann man im «Globus» ab sofort zehn auserlesene Käsesorten kaufen.

«Wie sieht die perfekte Käseplatte aus?» Diese Frage stellte sich die Französin Elisabeth Chabanne, als sie das Projekt «Le Petit Producteur» gestartet hat. Sie wollte die besten Käsesorten, die sie in der Schweiz finden konnte, unter einem Label auf unsere Teller bringen. Und zwar nicht von irgendwelchen Grossbetrieben, sondern von ausgewählten Kleinproduzenten, die Meister ihres Handwerkes sind. «Nachdem ich wusste, welche Käsesorten ich auf meiner Platte haben wollte, hat die Recherche begonnen», erzählt sie. Über ein Jahr hat sie Verbände kontaktiert, in Kupfertöpfe über dem Holzfeuer geschaut, mit Produzenten gesprochen und ganz viel Käse probiert.

In Frankreich mit Früchten und Gemüse gestartet
Das Projekt wurde 2009 ursprünglich in Frankreich für Früchte und Gemüse ins Leben gerufen. Der Grundgedanke war: «Woher kommt das, was wir essen?» Rund um dieses Engagement für mehr Transparenz vereint das Projekt Produzenten, die ihre Werte und ihr Fachwissen mit den Konsumentinnen und Konsumenten teilen wollen. Das Projekt war so erfolgreich, dass Chabanne es nach ihrem Umzug nach Lausanne nun auch in der Schweiz lanciert hat.

Käser präsentieren Produkte mit leuchtenden Augen
Mit inländischen Produzenten hat sie eine Auswahl an zehn exzellenten Schweizer Käsesorten getroffen. Diese wurden nach strengen Kriterien selektioniert, überzeugen durch ihren ausgezeichneten Geschmack und werden unter authentischen, vorbildlichen Bedingungen hergestellt. Am vergangenen Mittwoch haben die Käser ihre Schürze gegen den Anzug getauscht und sind trotz viel Arbeit und Alpabzügen in die Grossstadt gereist, um ihre Produkte am Medienanlass in Zürich persönlich vorzustellen. Ein besonderes Erlebnis, den Käsern zuzuhören, wie sie mit leuchtenden Augen von ihren Produkten und ihren Familienbetrieben berichten.

Leute senden dem Käser Fotos ihrer Käseplatte
Es sind genau diese Gesichter, die der Konsument auch auf den Produkten sieht: Mit ihrem Namen und ihrem Bild stehen sie für die Qualität und die Sorgfalt, die sie ihren Produkten in allen Schritten der Herstellung zukommen lassen. Das Besondere: Auch die Mailadresse des Produzenten steht auf dem Käse. So kann der Konsument direkt mit diesem in Kontakt treten. «Schon zwei Tage nach der Lancierung kamen die ersten Emails», erzählt Elisabeth Chabanne. «Leute machen dem Käser ein Kompliment oder schicken ein Foto von ihrer sorgfältig arrangierten Käseplatte.» Auch Fragen würden gestellt. Zum Beispiel, warum der Käse dieses Mal leicht anders schmecke wie beim letzten Mal. «Dieser Kontakt zwischen Konsument und Produzent ist nah, familiär und besonders», sagt Chabanne.

Die folgenden Käsesorten gibt es ab sofort schweizweit in allen «Globus» Filialen zu kaufen: Gruyères d’Alpage AOP von Béat Piller und Nicolas Remy, Vacherin Fribourgeois d’Alpage AOP der Familie Ruffieux, L’Etivaz AOP der Familie Bach, Emmentaler AOP 15 Monate gereift und im feuchten Keller von Erwin Schmid verfeinert, Sbrinz AOP 24 Monate gereift von Kurt Hofstetter, Berner Alpkäse AOP von Lorenz Bach, Tomme à la crème aus Kuhmilch, Tomme aus Schafmilch, Fondue Moitié-Moitié d’Alpage von Nicolas Esseiva.

BILDERSTRECKE: Die schönsten Bilder vom Käsemachen in Gstaad und Portraits der Käser

(Von Cathrin Michael)
www.cathrinmichael.com

Cathrin Michael
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