Laura Paccot leitet neues Chasselas-Konservatorium
Die junge Winzerin Laura Paccot
© Marc Ducrest

Die junge Winzerin Laura Paccot
© Marc Ducrest
In den vergangenen dreissig Jahren hat sich die Wertschätzung, die den Waadtländer Weinen entgegengebracht wird massgeblich weiterentwickelt: Vor allem die Rebsorte Chasselas, die oftmals als eher zurückhaltend eingestuft wird, gilt mittlerweile als Schweizer Nationalsorte. Nun wurde nach zehn Jahren das zweite Chasselas-Konservatoriums in Waadt, dem zweitgrössten Weinkanton der Schweiz, eröffnet, um die Sorte auch für die Zukunft zu bewahren.
Inspirationen aus Frankreich
Die Idee zur Gründung eines Chasselas-Konservatorium kam dem Waadtländer Winzer Louis-Philippe Bovard, als er zusammen mit François Murisier, dem damaligen Önologie-Leiter der Forschungstation Agroscope in Changins, das Terroir studierte und von der Arbeit der französischen Zentren inspiriert wurde. 2010 errichtete er schliesslich oberhalb von Rivaz das erste Conservatoire Mondial du Chasselas.
Die neue Generation übernimmt
Zehn Jahre später werden nun bereits im zweiten Konservatorium in Mont-sur-Rolle die ersten Trauben der 2017 gepflanzten Rebstöcke gelesen. Die 30-Jährige Winzerin Laura Paccot aus Féchy hat nun die neue Konservatoriums-Parzelle übernommen: «Alles begann, als Louis-Philippe Bovard 2016 meinen Vater anrief. Er schlug ihm vor, ein Konservatorium wie das in Rivaz einzurichten, jedoch in unserer Region, um die Ergebnisse miteinander zu vergleichen und die klimatischen und Terroir-Unterschiede zwischen Lavaux und La Côte beurteilen zu können.
Seitdem ging es noch viel weiter: Die Arbeit am Konservatorium hat die Diskussion angeregt. Die Ergebnisse wurden validiert und gleichzeitig Qualität und geeignete Arbeitsmethoden angestrebt, sowohl angesichts des Klimawandels als auch der Entwicklung der Konsumentenvorlieben und -gewohnheiten.»
Die historische Rebsorte des Waadtlands
Durch die beiden Konservatorien, die eng mit den Forschern von Agroscope zusammenarbeiten, ist es nicht nur möglich, das genetische Erbe des Chasselas zu erhalten und seine Widerstandsfähigkeit sicherzustellen, sie würdigen zudem die Diversität seiner verschiedenen Spielarten und fördern so neue Sorten. Einer Untersuchtung seiner DNA zufolge, soll es Chasselas hier bereits vor mehr als tausend Jahren gegeben haben, womit sie als historische Rebsorte der Waadtländer Weinberge gilt.
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