Heiko Nieder, charismatischer Chef vom Dolder-Zweisternelokal The Restaurant, vermochte auch dieses Jahr wieder die Crème de la Crème der europäischen Haut-Cuisine auf den Zürichberg zu locken. An vier Abenden kochte er zusammen mit den Dreisterneköchen Niko Romito (Casadonna Reale, I-Castel di Sangro), Klaus Erfort (GästeHaus Klaus Erfort, D-Saarbrücken), Christian Le Squer, Restaurant Le Cing, Paris) und Jacob Jan Boerma (Restaurant De Leest, NL-Vaassen) und verwöhnte die begeisterten Gäste mit hochvirtuosen, aber nie gekünstelten Gerichten, welche Abend für Abend die je eigene Handschrift der vier Gastköche zum Ausdruck brachten. Die junge Sommelière Lisa Bader wählte bemerkenswert geschmackssicher die harmonierenden Weine dazu aus.
Sonntagmittag mündete das Festival ins grosse Finale: an elf eigens in der Gallery Dolder installierten Kochinseln bereiteten die ausnahmslos besternten Chefs mit ihren Köchen über Stunden hinweg eines ihrer Signature Dishes zu. Die rund 500 Gäste konnten den Meistern über die Schulter schauen, die Gerichte und Köche untereinander vergleichen und zunehmend aufgeräumter loben oder tadeln. Aus dem grossartigen Angebot seien zwei herausragende Teller genannt: Die Lachs-Lupinen-Miso mit Rüebli und Anis-Tapioka von Tanja Grandits (Restaurant Stucky, Basel) und der gebackene Kabeljau mit Fichtensprossen, Fingerlimette und Dashi des Schweden Björn Frantzén (Restaurant Frantzén, Stockholm). Kleiner Wermutstropfen: im Gegensatz zu den Gourmetabenden zuvor wurde im «The Finale» kein einziger Schweizer Wein gereicht. Gerade am prächtig mit Schweizer Käsen alimentierten Stand des bekannten Käse-Affineurs Rolf Behler hätte ein einheimischer Tropfen – ein hochklassiger Waadtländer Chasselas etwa – souverän punkten können.
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