Internationaler Restaurantguide 2020: Best of Südtirol
Von den besten Gourmethütten über Buschenschanken bis hin zu Spitzenrestaurants: In unserem Online-Restaurantguide präsentieren wir 420 Top-Adressen. PLUS: Die Falstaff-Auszeichnungen in 12 Kategorien!
Bestes Restaurant: «St. Hubertus», St. Kassian
Auch in diesem Jahr ist das «St. Hubertus» das Mass der Dinge. Nobert Niederkofler hat sein Restaurant im Hotel Rosa Alpina zu einer Pilgerstätte für Genussmenschen aus aller Welt gemacht. Wobei Pilgern durchaus wörtlich zu nehmen ist: nach St. Kassian inmitten der Dolomiten muss man schon eigens hinfahren, das liegt nicht eben an den üblichen Verkehrsrouten. Dafür wird man reichlich belohnt. Mit seinem Konzept «Cook the mountain» mit dem er alle Grundprodukte, die nicht aus den Alpen stammten, aus seiner Küche verbannte, schuf er vor fünf Jahren einen neuen Stil. Viele hielten ihn für verrückt.
Als das «St. Hubertus» 2018 mit dem dritten Stern ausgezeichnet wurde, war es das erste Drei-Sterne-Restaurant weltweit, in dem weder Gänsestopfleber noch Kaviar oder edle Meeresfische auf der Karte stehen. Ein Abend im «St. Hubertus» ist ein unvergessliches Erlebnis, zu dem neben der Küche auch die fabelhafte Weinkarte und der perfekte Service um Sommelier Lukas Gerges beitragen.
Bestes Gasthaus: «Durnwald»
Das Gsiesertal ist ein Seitental des Pustertales. Hier liegt, inmitten satt grüner Wiesen, das Gasthaus «Durnwald», geführt mit viel Hingabe von der Familie Mayr. Mittlerweile ist die neue Generation am Werken, die die bewährte Linie in etwas verfeinertem Stil weiterzieht. Grandios sind die «Schlutza», hauchdünne Teigtaschen gefüllt mit Spinat – nirgends sind sie so schmackhaft wie hier. Auch die saftigen Kalbsstelzen sind köstlich. Die übersichtliche, gut sortierte Weinkarte bietet eine gute Auswahl an Südtiroler Weinen. Im sehenswerten Weinkeller lagern viele besondere Tropfen.
Beste Gourmethütte: «Rauchhütte»
Bester Buschenschank: «Hubenbauer»
Der «Hubenbauer» in Vahrn ist seit Generationen im Besitz der Familie Stolz. Der heutige Hubenbauer, Alexander Stolz, hat das Ganze vom Staub der Jahre befreit und kommt erfrischend innovativ und frech daher. Hier sind Speck und Würste wirklich hausgemacht, der alte Stadel wurde in eine Hofbrauerei umgestaltet und wer doch lieber Wein bevorzugt, ist mit dem hofeigenen Portugieser bestens bedient. Lisi, die Schwester des Hubenbauer, gilt als Speiseeiskönigin, die ihre köstlichen Kreationen im Innenhof anbietet.
Beste Pizzeria: «Hofstätters Garten»
Newcomer des Jahres (best young chef): Christoph Huber, «Blaue Traube»
Weinkarte des Jahres: «St. Hubertus»
Sommelier des Jahres: Sonya Trafoier
Service des Jahres: Siegfried Baumgartner, Restaurant «Schöneck»
Ambiente des Jahres: «Parkhotel Holzner»
Nachhaltigkeit & Innovation: «Drumlerstuben», Sand in Taufers
Als ehrliches Gasthaus ohne falsche Versprechungen – so bezeichnen sich die «Drumlerstuben». Professioneller Umgang mit Menschen mit Allergien und Unverträglichkeiten gehören heute in den Restaurants zum Alltag. Wirtin Ruth Innerhofer erhielt selbst vor 20 Jahren die Diagnose gestellt: «Zöliakie». Schon damals begann sie ihre Küche umzustellen, experimentierte mit Alternativen zu Weizen, schaffte es, glutenfrei und schmackhaft zu verbinden und machte so die «Drumlerstuben» zu einem Treffpunkt für «Zöllis». In einem neuen Projekt, das sich «Taufrisch» nennt, hat Stefan Fauster nun gemeinsam mit anderen Gastronomen des Ortes einen Acker mit alten Getreide und Gemüsesorten angelegt und trägt so zur Artenvielfalt bei. Und schliesslich wird am «Drumlerhof» ausschliesslich Fleisch aus artgerechter Haltung verwendet und alle Teile des Tieres verwertet. Das ist gelebte Verantwortlichkeit.