© Konrad Limbeck

Haupt-Rolle: Making of Cannoli

FOTOS: Keine Süßigkeit verehren die Sizilianer so wie die berühmten Cannoli. Wir haben Ciccio Sultano um sein Rezept der frittierten Teigröllchen gebeten. Vorsicht: macht süchtig!

Jene Klosternonnen aus der sizilianischen Provinz Caltanissetta, die gemeinhin als die Erfinderinnen der Cannoli gelten, hatten eigentlich etwas anderes im Sinn: Eine süße Nascherei für die Faschingszeit wollten sie kreieren. Eine zeitlich begrenzte Spezialität, wie es hierzulande der Krapfen ist. Also erfanden die geschickten Damen kurzerhand ein röhrenförmiges Gebäck, füllten es mit Ricottacreme und verfeinerten es final mit Schokoladenstückchen und gehackten Haselnüssen. Als süßes Highlight der Faschingszeit. Das war der Plan. 
Was, kennt man das Faible der Sizilianer für Süßspeisen aller Art, so freilich nicht machbar war: Heute gelten die – nach wie vor zumeist mit Ricotta, selten aber auch mit einer Ricotta-Obers-Mischung gefüllten – Teigrollen als das Süßgebäck schlechthin und behübschen die Vitrinen einer jeden Pasticceria.
Im Laufe der Zeit wurde das klassische Rezept der frittierten Teigrollen (»cannolo« bedeutet übersetzt »kleines Rohr«) mehrfach variiert. Man spielt sich mit Größen und Zutaten, zum Schafs- oder Büffelricotta gesellen sich Zimt, Schokolade, Pistazien, Kirschen oder andere (gerne auch kandierte) Früchte.
Die Herstellung zu Hause erfordert, den Teig betreffend, ein gewisses Maß an Geschick. Ciccio Sultano, der Patron der »Pastamara – Bar con Cucina«, hat das freilich zur Genüge und verrät den Falstaff-Lesern sein Rezept der süßen italienischen Ikone. Dass diese am besten frisch schmeckt und nicht zu lange liegen bleiben sollte, da sich der Teig sonst mit der Flüssigkeit vollsaugt und matschig wird, sollte definitiv nicht das Problem sein. Gutes Gelingen!

Das Rezept für die Cannoli mit Ricotta, Kaktusfeigenmarmelade und Mandelsorbet finden Sie hier.


Erschienen in
Falstaff Spezial The Ritz-Carlton, Vienna 2019

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Ursula Macher
Ursula Macher
Chefredakteurin
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