Glossar: Alles, was Sie über Roséweine wissen müssen
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Rosé, Rosato, Rosado
Der klassische Wein rosaroter bis hellroter Farbe, erlangt durch Abpressen gesunder Trauben nach kurzer Kontaktzeit des Mosts mit den gequetschten Beerenschalen (die Mazeration dauert wenige Stunden, in der Regel unter 24 Stunden) oder durch das Saignée-Verfahren (siehe unten).
Saignée
Wörtlich «ausgeblutet». Dabei wird am Beginn der Gärung schwach gefärbter Most von einer Rotweinmaische abgezogen. Das Verfahren dient in erster Linie dazu, den Rotwein zu konzentrieren (da nach dem Saftabzug die gleiche Menge Beerenschalen in weniger Flüssigkeit mazeriert), bringt jedoch auch einen delikaten Rosé hervor.
Blanc de Noir
Der Idee nach ein Weisswein aus roten Trauben. Da auch rote Beeren helles Fruchtfleisch haben, läuft beim Pressen unmittelbar nach der Lese ein weitgehend farbloser Most von der Kelter. In der Praxis lässt sich indes kaum vermeiden, dass eine kleine Menge roter Farbpartikel in Lösung gehen, daher reicht die Färbung typischer Blanc-de-Noir-Weine von cremefarben mit rosa Schimmer bis zu einer hellen Roséfarbe.
Weissherbst
In Deutschland ein traditioneller, sortenrein gekelterter Roséwein, für den typischerweise auch ein Anflug von Botrytis im Lesegut in Kauf genommen wird.
Schillerwein
Traditioneller Weintyp aus Württemberg oder Graubünden, für den rote und weisse Trauben zusammen gekeltert werden, die einen meist relativ farbkräftigen Rosé ergeben. Historischer Ursprung sind Mischsätze, in denen rote und weisse Sorten bunt gemischt im selben Weinberg standen. Der Name spielt nicht auf Friedrich Schiller an, sondern greift das Bild des Schielens auf: Der Schiller vereint gewissermassen zweierlei Optiken.
Chiaretto
Ein (meist eher dunkel gefärbter) Rosé aus Italien, zum Beispiel Bardolino.
Schilcher
Von der Wortherkunft her wie der Schillerwein (siehe oben) zu deuten, der Weintyp ist allerdings ein anderer: Es handelt sich um einen traditionellen Rosé (oder hellfarbenen Rotwein) der Weststeiermark aus der historischen Rebsorte blauer Wildbacher.
Vin Gris
Traditioneller Ausdruck in Südfrankreich, am bekanntesten als Gris de Gris, bei dem eine bronzefarbene Sorte (zum Beispiel Grenache Gris, Picpoul Gris oder auch Pinot Gris = Grauburgunder) nach kurzer Mazeration gepresst wird. Die Farbangabe Gris bezeichnet in diesem Fall keinen Grauton, sondern eher einen Wein von hellem, leicht mattem Rosé, das zuweilen auch an die Farbe einer Zwiebelschale erinnert.
Œil de Perdrix
Wörtlich «Rebhuhnauge», ein Roséwein aus Pinot-Noir-Trauben, traditionellerweise aus dem Kanton Neuchâtel stammend, heute ist der Begriff in der gesamten Schweiz gebräuchlich und zugelassen.
Cerasuolo
Nach dem lateinischen Wort cerasus, also «Kirsche». Ein kirschroter Rosé oder heller Rotwein aus den Abruzzen oder aus Sizilien (Vittoria).
Federweiss
In der Schweiz gebräuchliche Bezeichnung für einen Blanc de Noir (siehe oben).
Süssdruck
In der Schweiz gebräuchliche Bezeichnung für einen Rosé (siehe oben).
Gleichgepresster
In Österreich gebräuchliche Bezeichnung für einen sofort nach der Lese gepressten Rosé oder Blanc de Noir (siehe oben).
Rotling
In Deutschland ein hellfarbener Wein, der aus dem gemeinsamen Keltern roter und weisser Trauben gewonnen wurde. Wichtig: Die unterschiedlich gefärbten Trauben müssen gemeinsam gemaischt worden sein, der Verschnitt von separat gekelterten Weiss- und Rotweinen ist nicht gestattet.
Kretzer
In Südtirol und im Trentino Bezeichnung für einen hellfarbenen Wein der Rebsorte Lagrein, der nach kurzer Mazeration gepresst wird oder bei dem (historisch) Most und Beerenhäute getrennt werden, indem die Maische durch Weidenkörbe («Krätzen») gesiebt wird.
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