Markus Neff vom Waldhotel Fletschhorn in Saas-Fee kochte jahrelang auf 18 Punkten. Nun hört er auf. Wer seine Küche ein letztes Mal erleben will, hat noch Zeit bis Ostern.
Im Waldhotel Fletschhorn ist man auf 1800 Metern dem Himmel näher als der Erde. Das liegt nicht nur an der Höhe, der reinen Luft und am spektakulären Blick in die verschneite Walliser Bergwelt. Das liegt vor allem an der entspannten Atmosphäre in dieser gemütlichen Alpenherberge. Und an der wunderbaren Küche vom Markus Neff. 35 Jahre hat er in diesem Refugium, eine halbe Stunde Fussmarsch von Saas-Fee entfernt, gekocht. Zunächst unter der gefeierten Irma Dütsch, ab 2003 als sein eigener Chef. 2007 wurde er «Koch des Jahres» Gault-Millau und erhielt seinen 18. Punkt, den er seither souverän verteidigte. Letztes Jahr wurde das Fletschhorn verkauft. Seine längjährigen Weggefährten Maren Müller und Charlie Neumüller verliessen das Haus. Nun zieht auch Markus Neff per Ende Wintersaison einen Schlussstrich. «Der Verkauf ist sicher ein Grund fürs Aufhören. Doch nach sieben Tagen mal zwölf Stunden mal 52 Wochen mal 35 Jahren ist Schluss», sagt er ohne sichtbare Wehmut. Was danach kommt, weiss er noch nicht.
Wehmut dagegen macht sich bei allen breit, die schon einmal bei Markus Neff gegessen haben. Denn der gebürtige Vorarlberger kocht elegant, unaufgeregt und ziemlich klassisch. Und ist dabei wohltuend bescheiden geblieben. Keine Allüren, kein Dünkel, keine Selbstinszenierung. Neff ist ein grossartiger Handwerker mit intuitivem Gespür für den Aufbau eines Menüs und einer Art absoluten Musikgehör beim Würzen.
Abschied nehmen kann man noch bis zum 2. April. Und passend dazu eine letzte Flasche aus dem grandios bestückten Weinkeller trinken.
www.fletschhorn.ch.
