© Norina Müller

Die Sieger PiWi-Trophy Schweiz 2021

Zum zweiten Mal hat sich Falstaff auf die Suche nach den besten Schweizer PiWi-Weinen gemacht. Welche Produzenten uns mit ihren nachhaltigen Gewächsen begeisterten, lesen Sie hier.

Weine aus pilzwiderstandsfähigen Reb­sorten treffen den Nerv der Zeit. Ihre Resistenz gegen Pilzkrankheiten wie Echten und Falschen Mehltau lässt es zu, die notwendigen Pflanzenschutzmassnahmen im Weinbau auf ein Minimum zu reduzieren. Besonders in der heutigen Zeit, in der Nachhaltigkeit auch im Weinbau eine immer ­grössere Rolle spielt, sind die Vorteile der neuen, innovativen Rebsorten kaum von der Hand zu weisen.

Lange Zeit befanden sich die Sorten jedoch tief in der Nische. Geschuldet der oftmals eigentümlichen Anmut der Weine, die aus ihnen gekeltert wurden. Der intensiven, kitschigen Aromatik, die diese oftmals kennzeichneten, und der fehlenden Tanninstruktur bei Rotweinen beispielsweise. Mit der neuesten Generation der PiWi-Züchtungen sind diese geschmacklichen Nachteile jedoch längst passé.

Weine aus pilzwiderstandsfähigen Rebsorten sind auf dem Weg in den anerkannten Mainstream, dank ihrer bemerkenswerten Qualität. Die offenbarte sich auch bei unserer diesjährigen PiWi-Trophy. Vermutlich hatten wir noch nie zuvor so viele durchweg gute Weine aus resistenten Sorten im Glas. Während die weissen Sorten bei unserer letztjährigen Trophy noch deutlich im Vorteil gegenüber den roten waren, holen letztere zusehends auf. Das liegt zum einen an den Züchtungen selbst, aber genauso am Handwerk und Verständnis der ­Winzer im Umgang mit ihnen

1. Platz

Den ersten Platz bei unserer Trophy belegte dieses Mal aber dennoch ein Weisswein. Der Sauvignon Soyhières vom Winzer Mario Casanova aus dem Jahr 2018. Ein Wein, der durch seine komplexe Aromatik zwischen Frucht und Würze, vor allem aber durch ­seine schmelzige Anmut am Gaumen bestach.

»PiWi der Extraklasse«: Sauvignon Soyhières 2018, Casanova Wein Pur
Foto beigestellt
»PiWi der Extraklasse«: Sauvignon Soyhières 2018, Casanova Wein Pur

2. Platz

Auf Platz zwei fand sich nach unserer Blindverkostung ein Jungwinzer, von dem man in den nächsten Jahren wohl noch viel hören wird. Robert Irsslinger vom Weingut ­Irsslinger am Zürichsee gelang mit seinem ­Souvignier Gris aus dem Jahr 2020 ein ­Tropfen, der durch seine Frische und komplexe Fruchtaromatik begeistert.

»Aromatischer Orange Wine«: Souvignier Gris 2020, Weingut Irsslinger
Foto beigestellt
»Aromatischer Orange Wine«: Souvignier Gris 2020, Weingut Irsslinger

3. Platz

Rotweinfans sollten unbedingt den Platz drei unserer Trophy kosten. Den Divico Nature von der Domaine Saint-Sébaste, der all das hat, was PiWi-Rotweine oftmals in der Vergangenheit vermissen liessen. Nämlich eine schöne, ­ausgewogene Tanninstruktur.

Erschienen in
Falstaff Nr. 06/2021

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»Elegant und trinkig«: Divico Nature 2020, Domaine Saint-Sébaste
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»Elegant und trinkig«: Divico Nature 2020, Domaine Saint-Sébaste
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