Die Sieger der Rosé Trophy Schweiz 2020
Roséweine sind pure Lebenslust im Glas. Qualitativ gesehen spielten sie lange eine Nebenrolle, das hat sich aber geändert, wie die Falstaff Rosé Trophy 2020 zeigt: Die Roséweine der Schweizer Winzer sind spitze.
Keine andere Weinart ist derart eng mit dem Sommer verknüpft wie Roséweine. Wenn die Sonne strahlt und die Temperaturen steigen, steigt bei vielen Weingeniessern auch die Lust auf Pink im Glas. Kein Wunder, denn gut gemacht, sind Roséweine frisch, fruchtig und äusserst belebend. Genauso präsentierten sich auch die drei Tropfen, die bei unserer grossen Falstaff Rosé Trophy auf den vordersten Rängen landeten. Für die Trophy konnten Schweizer Winzer ihre Weine wie immer gegen eine Gebühr einreichen.
1. Platz
Platz eins geht an einen Winzer, der auch mit seinen Pinot Noir sicherlich zu den Spitzenproduzenten unseres Landes gehört: Michael Broger aus dem Thurgauer Ottoberg. Broger arbeitet seit vielen Jahren nach biodynamischen Prinzipien, wirkt im Rebberg genauso wie im Keller weitsichtig. Sein Weissherbst aus dem Jahr 2019 ist ein wahres Kuriosum, das von entwaffnendem Trinkfluss und erstaunlicher Komplexität lebt. Alleine die Frucht ist beeindruckend. Sie beginnt äusserst filigran in der Nase, bevor sie am Gaumen förmlich explodiert. Niemals aufdringlich, sondern äusserst stilvoll.
2. Platz
Auf Platz zwei landet Stefan Herter, der am Winterthurer Taggenberg wirkt, mit seinem Kuckuck 2019. Ein Rosé aus der Sorte Blauburgunder, der im Saignéeverfahren gekeltert wird. Die Maische wird hierbei, wenn man so möchte, zur Ader gelassen (saignée bedeutet übersetzt so viel wie Aderlass), sprich der Most wird ohne Pressung abgezogen. Neben der einladenden, puren Frucht sind es der präzise, Länge verleihende Säurefaden und die salzig-mineralische Anmut am Gaumen, die den Kuckuck ausmachen. Ebenfalls ein Tropfen, bei dem es fast unmöglich ist, nur ein Glas zu geniessen.
3. Platz
Holger Herbst aus dem Zürcher Weinland liefert ebenfalls einen Rosé, der seinesgleichen sucht. Mit seinem Weissherbst Truttikon aus dem Jahr 2018 landet er bei unserer Degustation auf Platz drei. Hier waren es vor allem die bestechende Aromatik und das wunderbare Süsse-Säure-Spiel, die uns begeisterten. In der Nase öffnet sich hier aromatisch gesehen die Tür zu einem gut sortierten Süssigkeitenladen, die Restsüsse ist fein balanciert und der Abgang äusserst lang.