Die beiden ersten Plätze der Riesling Sylvaner Trophy gegen nach Graubünden.

Die beiden ersten Plätze der Riesling Sylvaner Trophy gegen nach Graubünden.
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Die Sieger der Riesling Sylvaner Trophy 2022

Auch in diesem Jahr hat sich Falstaff auf die Suche nach den besten Schweizer Gewächsen aus der Rebsorte Riesling-Sylvaner gemacht. Wir verraten welche Regionen und Winzer mit ihren Weinen überzeugen konnten.

Lange Zeit ging man fälschlicherweise davon aus, dass die Rebsorte Müller-Thurgau eine Kreuzung der Sorten Riesling und Sylvaner sei. Erst im Jahr 2000 bewiesen Genanalysen das Gegenteil. Bei der Sorte, vor 140 Jahren vom Schweizer Rebzüchter Hermann Müller vorgestellt, handelt es sich um eine Kreuzung aus Riesling und der unbekannten Madeleine Royal. Müller, der damals an der deutschen Weinbaufoschungsanstalt Geisenheim wirkte, wollte Überlieferungen nach nicht, dass die Sorte in seinem Heimatland unter dem Namen Müller-Thurgau bekannt wird und gab ihr den Namen Riesling x Sylvaner.

Und dieser hält sich hierzulande auch, bis auf wenige Ausnahmen. Manche Winzer greifen mittlerweile auf die Bezeichnung Müller-Thurgau zurück. Andere wiederum verwenden den Namen Rivaner, den die Rebsorte in Deutschland bekam. Letzteres, um dem Imageverfall der Müller-Thurgau-Weine entgegenzuwirken, unter dem sie eine Weile lang litten, weil sie qualitativ nicht auf der Höhe waren.

In der Rebsortenstatistik der Schweiz liegt die Sorte immer noch auf dem zweiten Platz, hinter dem Platzhirsch Chasselas. Im letzten Jahr waren hierzulande rund 437 Hektar mit der Rebsorte bepflanzt, vor zehn Jahren waren es noch 487. Unter Weinkennern galt Müller-Thurgau nie als Paradesorte. Durchforstet man die Literatur, ist oftmals von leichten, aromatischen, aber wenig komplexen Weinen die Rede. Die Siegerweine unserer diesjährigen Trophy beweisen jedoch das Gegenteil.

1. Platz

Auf dem ersten Platz findet sich ein Altbekannter, der Riesling-Sylvaner vom Schiefer, vom Bündner Weingut Obrecht. Ein Wein, der seit vielen Jahren zum Besten gehört, was man aus Müller-Thurgau in der Schweiz findet. Und das völlig zurecht. Ein vollmundiger Tropfen, mit schöner saftiger Säure und einer dezenten kräutrigen Würze, die sich in den langen Abgang zieht – was unsere Verkoster begeisterte.

2021 Riesling Sylvaner Schiefer, Weingut Obrecht – «Schweizer Top-Gewächs»
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2021 Riesling Sylvaner Schiefer, Weingut Obrecht – «Schweizer Top-Gewächs»

2. Platz

Die erwähnte Würze und schöne Säure findet sich auch beim zweiplatzierten Wein unserer Trophy. Hierbei handelt es sich um den Malanser Riesling Sylvaner vom Weingut Lauber – ebenfalls aus Graubünden. Ein Gewächs, das getrost als traditionell bezeichnet werden darf.

2021 Malanser Riesling Sylvaner, Lauber Weinbau – «Aromatisch und klassisch»
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2021 Malanser Riesling Sylvaner, Lauber Weinbau – «Aromatisch und klassisch»

3. Platz

Platz drei unserer Trophy sicherte sich in diesem Jahr Roman Rutishauser mit seinem animierenden Riesling-Sylvaner aus dem Jahr 2021.

2021 Riesling Sylvaner, Weingut am Steinig Tisch – «Ein typischer Sortenvertreter mit angenehmer phenolischer Herbe.»
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2021 Riesling Sylvaner, Weingut am Steinig Tisch – «Ein typischer Sortenvertreter mit angenehmer phenolischer Herbe.»

Erschienen in
Falstaff Nr. 06/2022

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