Blauburgunder-Reben in Graubünden, der Heimat unseres Trophy-Siegers.

Blauburgunder-Reben in Graubünden, der Heimat unseres Trophy-Siegers.
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Die Sieger der Pinot Noir Trophy 2019

Falstaff hat sich auf die Suche nach herausragenden Pinot Noirs gemacht und präsentiert Ihnen hier die besten Weine der Trophy: Gewonnen hat das Weingut Georg Fromm mit seinem Pinot Noir Schöpfi 2017.

Anspruchsvoll ist sie. Und hat man den Umgang mit ihr einmal gemeistert, heisst das nicht, dass man sie völlig durchblickt hat. Die Rede ist nicht etwa von einer störrischen Katze – nein, die Rede ist von einer jener Sorten, die Winzern wohl die grösste Freude und sicherlich auch das grösste Leid widerfahren lassen kann: Blauburgunder oder Pinot Noir, wie sie auch gerne genannt wird.

Schon im Rebberg ist die meistangebaute Rebsorte der Schweiz anspruchsvoll, genauso wie im Keller, wo sie nach viel Fingerspitzengefühl verlangt. Man könnte sie durchaus als Diva bezeichnen. Dennoch ist sie jene Rebsorte, die dem Boden und ihrer Umgebung wie kaum eine andere auf der Welt Informationen entlockt und das Terroir auf eindrückliche Weise im Glas widerspiegelt. Das zeigt auch die diesjährige Falstaff-Pinot-Noir-Trophy.

Die Weine unserer Verkostung, für die sich alle Schweizer Winzer anmelden konnten, unterstreichen die hohe Qualität, die die Sorte hierzulande hervorbringt. Erfreulicherweise stieg die Teilnehmerzahl in diesem Jahr noch einmal an, was ein noch präzisierteres Bild der Sorte ermöglicht. Und wie die Verkostung zeigt, ist die Bündner Herrschaft sicherlich eines der wichtigsten Terroirs für die Sorte Blauburgunder hierzulande. Nicht nur was die Anzahl der Einreichungen angeht, sondern auch, was die Qualität der Weine betrifft. Ganz oben auf der Rangliste ein Wein, der kaum einer Erklärung bedarf: der Pinot Noir Schöpfi von Georg Fromm aus Malans. Ein äusserst filigraner, eleganter Pinot, der noch ganz am Anfang seines Potenzials steht. Fromm zählt sicherlich zu den Pionieren der Bündner Herrschaft und sammelte nicht nur hierzulande, sondern auch während seiner Zeit in Neuseeland viel Erfahrung im Umgang mit dem Pinot Noir, die sich auszahlt.

Platz 1: Pinot Noir Schöpfi 2017, Weingut Georg Fromm, Malans – «Komplex und filigran» (mitte). Platz 2: Blauburgunder Ottenberg alte Rebe 2017, Broger Weinbau, Ottoberg – «Feine Eleganz» (links). Platz 3: Pinot Noir Kirche 2018, Weingut Erich Meier, Uetikon am See – «Saftig und dicht» (rechts.)
© Stephan Biehler Fotografie | Foto beigestellt
Platz 1: Pinot Noir Schöpfi 2017, Weingut Georg Fromm, Malans – «Komplex und filigran» (mitte). Platz 2: Blauburgunder Ottenberg alte Rebe 2017, Broger Weinbau, Ottoberg – «Feine Eleganz» (links). Platz 3: Pinot Noir Kirche 2018, Weingut Erich Meier, Uetikon am See – «Saftig und dicht» (rechts.)

Etwas saftiger und direkter kommt der zurückhaltend produzierte Ottenberger Blauburgunder Alte Rebe von Michael Broger auf Platz zwei daher. Ein Wein, der sich schon jetzt so offen und zugänglich präsentiert, dass er sich beim Degustieren kaum spucken lässt. Und dann wäre da noch Erich Meiers Pinot Noir Kirche auf Platz drei, der uns mit seiner Saftigkeit, der intensiven Frucht und dem bedachten Holzeinsatz begeisterte.


Erschienen in
Falstaff Nr. 08/2019

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